Nach acht Minuten führte das Heimteam schon 4:0. Torhüterin Manuela Brütsch hatte alle fünf Würfe auf ihr Tor abgewehrt. Obwohl die Zürcherinnen danach zum 4:4 ausgleichen konnten, verlor die Partie in der Folge schnell an Spannung.
Zur Pause führte der Titelverteidiger 14:7.
Dass dem Gästeteam nur sieben Treffer in 30 Minuten geglückt waren, hatte seine Gründe. Torhüterin Brütsch brillierte weiter ein ums andere Mal. Die Statistik zeigte zur Pause eine Abwehrquote von unglaublichen 62 Prozent.
Dabei profitierte die Ex-Internationale wohlverstanden auch von der ausgezeichneten Defensivarbeit ihrer Mitspielerinnen. Von Beginn weg überzeugten sie mit Kampf, Einsatz und Wille. Immer wieder schienen sie alle Laufwege ihrer Gegnerinnen zu kennen und antizipierten in eindrücklicher Art und Weise.
Weil die Überlegenheit des LC Brühl zu gross war, verkamen die zweiten 30 Spielminuten bald einmal zur Pflichterfüllung, in der man einander spielen liess, wobei die Konzentration trotz der nun erhöhten Trefferzahl nur bedingt nachliess.
Trotzdem hatten wohl auch die St.Gallerinnen im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass es ihnen gelingen würde, ihren letztjährigen Playoff-Finalgegner phasenweise derart hilflos erscheinen zu lassen.
Dass die Tordifferenz am Ende nicht noch deutlicher ausgefallen war, lag auch an den insgesamt elf Würfen an die Torumrandung. Das war rekordverdächtig.
Ein anderer rekordverdächtiger Wert mit den 16 Fehlern vor einer Woche im letzten Finalrundenspiel gegen Kreuzlingen wurde gegen GC Amicitia nie zum Thema.
Nur drei unerzwungene Ballverluste zeigte die Statistik. Dies und die gesamte Teamleistung verpflichtet. Am Donnerstag im zweiten Playoff-Halbfinal in Zürich ist die Bestätigung gefordert.