Glühwürmchen gelten als magisch – und sind dabei biologisch hochspezialisierte Lebewesen. Der Walter Zoo widmet sich seit einiger Zeit der Ex-situ-Zucht Australischer Glühwürmchen – ein europaweit einmaliges Vorhaben.
Mit Unterstützung des Zoos in Tokio und der Waterfall Springs Conservation in Australien gelingt es nun erstmals, diese leuchtenden Insekten unter kontrollierten Bedingungen ausserhalb ihres natürlichen Lebensraums zu vermehren.
Der gesamte Lebenszyklus dieser Pilzmückenart – vom Ei zur leuchtenden Larve bis hin zur kurzlebigen Mücke – ist fragil und erfordert höchste Präzision. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Untergrund und viele weitere Faktoren müssen exakt stimmen, damit die Tiere ihre Entwicklung vollständig durchlaufen.
Nur wenige Tage leben die erwachsenen Glühwürmchen, nehmen keine Nahrung auf und haben einzig das Ziel, sich fortzupflanzen.
Besonders faszinierend ist das Verhalten der Larven: Sie erzeugen ein hellblaues Licht, mit dem sie kleine Insekten anlocken. Diese verfangen sich in klebrigen Fangfäden – ähnlich wie bei einer Spinne.
Die Eiablage erfolgt in feuchten, geschützten Nischen, und erst nach einiger Zeit werden daraus die leuchtenden Larven, die Besucher etwa an künstlichen Felswänden oder in Schauhöhlen des Walter Zoos bestaunen können.
Die Zucht der Australischen Glühwürmchen ist nicht nur biologisch anspruchsvoll, sondern auch ein Beispiel für internationalen Wissensaustausch und naturschutzorientierte Forschung.
Der Walter Zoo zeigt damit einmal mehr, wie moderne Zoos zur Erhaltung und Erforschung aussergewöhnlicher Tierarten beitragen – und gleichzeitig faszinierende Einblicke in die verborgenen Wunder der Natur ermöglichen.
