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Stadt St.Gallen
30.04.2025

Wiborada neu erzählt – ein Frauenleben im frühen Mittelalter

Am Wiboradatag nahmen in den Vorjahren immer rund 100 Menschen teil. Sie sind gemeinsam unterwegs, leben, feiern und schweigen zusammen.
Am Wiboradatag nahmen in den Vorjahren immer rund 100 Menschen teil. Sie sind gemeinsam unterwegs, leben, feiern und schweigen zusammen. Bild: zVg
Der 2. Mai steht ganz im Zeichen der Heiligen Wiborada. Nach einer Pilgerwanderung von Bernhardzell nach St.Gallen wartet der Wiboradatag in diesem Jahr mit einigen Highlights auf. Am Abend zeigt die Ostschweizer Märchenerzählerin Moni Egger die Erzählperformance «Wiborada. Ein Frauenleben im frühen Mittelalter» zum ersten Mal öffentlich. Die Vorführung findet in der Kirche St.Mangen statt. Zuvor gibt es eine künstlerische Überraschung im Chor der Kathedrale.

«Ich setzte meinen Fuss in die Luft und sie trug.» – unter dieses Motto stellen die Veranstalterinnen den Wiboradatag 2025. Seit 2016 pilgern Frauen und Männer jedes Jahr am 2. Mai für eine Kirche mit den Frauen. Es ist ein gemeinsamer Weg für die Zukunft der Kirche. In diesem Jahr führt er von Bernhardzell über die Spisegg zur Kathedrale in St.Gallen. Start ist um 9.45 Uhr.

«Im vergangenen Jahr waren rund 100 Menschen gemeinsam unterwegs – alle sind willkommen!», sagt Antonia Federer. Sie pilgerte 2013 in Teilstrecken mit der Gruppe nach Rom und wird auch dieses Jahr dabei sein. Um 16 Uhr kommen die Pilger im Chorraum der Kathedrale an und feiern Gottesdienst. Begleitet wird dieser von einer Kunstperformance, die noch eine Überraschung zeigt. Nur so viel sei verraten: Es geht ab in die Luft.

Bild: zVg

Antonia Federer ist gespannt. Sie freut sich auf den Tag, der in ihrem Kalender immer dick eingetragen ist: «Der Wiboradatag ist Tradition – ich geniesse jeden Moment – seien es die Gespräche, das Schweigen, das Zmittag.

Dieser Tag stillt ein Stück meiner spirituellen Sehnsucht: miteinander wandern, leben, feiern.» Besonders berührend sei jeweils der Abschluss im Chor der Kathedrale. «Für mich immer ein Beispiel, wie Kirche auch sein kann.»

Uraufführung der Wiboradaerzählung

Um 19.30 Uhr wiederum findet im Rahmen des Wiboradatages ein weiteres Highlight statt. Die Ostschweizer Märchenerzählerin Moni Egger präsentiert in der Kirche St.Mangen die Uraufführung der Wiboradaerzählung.

In «Wiborada. Ein Frauenleben im frühen Mittelalter» erzählt Moni Egger die Geschichte Wiboradas auf Schweizerdeutsch, von der Kindheit und bis über ihren Tod hinaus, nah an den legendarisch überlieferten Ereignissen und den historischen Begebenheiten jener Zeit.

Sie geht der Frage nach, was in unsicheren Zeiten Halt geben kann und Sicherheit stiftet, wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Moni Egger ist fasziniert von dieser Epoche. Sie sagt: «Im frühen Mittelalter herrschte eine gewisse Weltuntergangsstimmung.»

Vokalensemble «Klosterhofquartett» spielt zur Begleitung

Begleitet wird sie dabei durch das Vokalensemble «Klosterhofquartett» mit Bettina Kugler (Sopran), Rita Keller (Alt), Christoph Strässle (Tenor) und Walter Raschle (Bass). Die Vorführung in St.Gallen ist kostenlos. 

Möglich machen dies Spenden der Sponsoren wie der Arnold-Billwiller-Stiftung, der E. Fritz und Yvonne-Hoffmann-Stiftung, dem Erwachsenenbildungsfond der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, Kultur St.Gallen Plus sowie der Stadt St.Gallen. Nach der Uraufführung in St.Gallen geht die Erzählperformance auf Tournee und wird unter anderem in Wil, Thalwil und Zürich aufgeführt.

Ablauf Wiboradatag

  • 9.45 Uhr: Besammlung beim Alterszentrum Wiborada in Bernhardzell
  • Ab 10.45 Uhr: Pilgerweg zur Kathedrale St.Gallen mit Impulsen
  • 16 Uhr: Gottesdienst im Chorraum der Kathedrale mit Überraschungsperformance
  • 19.30 Uhr: Uraufführung der Wiboradaerzählung in der Kirche St.Mangen

Wer nicht den ganzen Weg gehen will, darf jederzeit «einsteigen» oder einfach auf den Gottesdienst die Kathedrale kommen. 

pd/tan
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