Von den verletzten Personen wurden 164 leicht und 26 erheblich verletzt. Die leicht verletzten Personen wiesen meist Prellungen, Schürfwunden oder oberflächliche Blessuren auf. Zu den erheblich verletzten Personen zählten unter anderem Patienten mit Knochenbrüchen oder tieferen Wunden.
Die beiden Todesopfer verunglückten bei Kollisionen mit Lastwagen – tragische Ereignisse, welche die Stadtpolizei zum Anlass nimmt, die Schulwegsicherheit und den Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer verstärkt in den Fokus zu rücken.
Die häufigste Ursache für Verkehrsunfälle war wie schon in den Vorjahren mangelnde Aufmerksamkeit.
Sie führte 2024 zu 89 Unfällen – ein markanter Anstieg gegenüber den 61 Fällen im Jahr 2023. Damit war rund jeder fünfte Unfall auf Unaufmerksamkeit zurückzuführen.
Auch Missachtung des Vortritts (65 Fälle) sowie Fahren in nicht fahrfähigem Zustand (FinZ) (39 Fälle) nahmen leicht zu. Dagegen ging die Zahl der Unfälle infolge nicht angepasster Geschwindigkeit (20 Fälle) erneut zurück – ein Trend, der sich seit 2021 fortsetzt.
Besonders auffällig ist der Anstieg der Unfälle unter Beteiligung von Personenwagen:
Mit 452 Fällen erreichte dieser Wert einen neuen Höchststand. Auch Fahrräder (41 Fälle) und Fussgänger (39 Fälle) waren 2024 häufiger in Unfälle verwickelt als im Vorjahr.
Die Kategorie «Übrige», zu der unter anderem Trottinette, öffentliche Verkehrsmittel oder Tiere gehören, blieb mit durchschnittlich rund 30 Fällen pro Jahr relativ konstant.
Demgegenüber nahm die Zahl der Unfälle mit Motorrädern und Motorfahrrädern leicht ab. Dennoch bleibt die Unfallgefahr in diesen Kategorien weiterhin ein Thema – insbesondere in der warmen Jahreszeit, wenn das Verkehrsaufkommen steigt.
Im Monatsvergleich war besonders im Oktober und November ein auffälliger Anstieg an Unfällen festzustellen.
Ein klarer Grund dafür ist laut Stadtpolizei nicht ersichtlich.
Vermutet wird jedoch ein Zusammenspiel aus tiefer stehender Sonne, vermehrtem Verkehrsaufkommen vor den Wintermonaten und erhöhter Ablenkung in der dunkleren Jahreszeit.
Die Stadtpolizei St.Gallen reagiert auf die Entwicklungen mit einem strategischen Mix aus Kontrollen und Prävention.
Neben gezielten Geschwindigkeitsmessungen – sowohl stationär als auch mobil – werden Schulwegkampagnen, Sichtbarkeitsaktionen und Präsenzeinsätze an Unfallschwerpunkten durchgeführt.
Ziel ist es, das Sicherheitsbewusstsein bei allen Verkehrsteilnehmern zu erhöhen und insbesondere gefährdete Gruppen wie Kinder, Senioren und Velofahrer besser zu schützen.
Hauptmann Primo Inauen, Leiter Bereich Sicherheit, sagt dazu: «Unser Ziel bleibt eine möglichst sichere und rücksichtsvolle Verkehrskultur in St.Gallen. Deshalb setzen wir auf einen Mix aus Aufklärung, technischer Überwachung und gezielten Massnahmen im Strassenraum.»
Die Stadtpolizei wird auch 2025 die Unfalldaten laufend auswerten und entsprechende Massnahmen einleiten.
Ein Schwerpunkt bleibt dabei die Erhöhung der Sichtbarkeit und Sicherheit im Langsamverkehr sowie das konsequente Vorgehen gegen ablenkendes oder rücksichtsloses Verhalten am Steuer.