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Stadt St.Gallen
13.10.2020
13.10.2020 15:04 Uhr

So sieht das neue St.Galler Busdepot aus

Modell des neuen Busdepots
Modell des neuen Busdepots Bild: PD
Die Stadt St.Gallen plant an der Zürcherstrasse/Rechenstrasse einen Ersatz für das in die Jahre gekommene Depot der VBSG. Der Wettbewerbssieger für das geplante Neubauprojekt, das auch die Direktion Technische Betriebe an einem Standort zusammenführen soll, steht nun fest.

Das Depot der VBSG an der Volksbadstrasse, das 1949 erstellt wurde, weist einen akuten Sanierungsbedarf aus. Die Fahrzeugflotte der städtischen Verkehrsbetriebe (VBSG) ist zudem aufgrund des Angebotsausbaus der letzten Jahre stark gewachsen.

Ausbau ist zwingend notwendig
Das von der Bürgerschaft beschlossene Reglement für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung sowie das Mobilitätskonzept der Stadt sehen für die Zukunft ein weiteres Wachstum des öffentlichen Verkehrs vor. Neben der Sanierung ist damit ein Ausbau der Depoträumlichkeiten der Verkehrsbetriebe zwingend notwendig.

Vertiefte Abklärungen aus dem Jahr 2016 für eine Sanierung und Erweiterung des heutigen Standorts der Verkehrsbetriebe an der Steinachstrasse 42 haben gezeigt, dass die geplanten baulichen Massnahmen mit erheblichen Erschwernissen verbunden wären. Die knappen Platzverhältnisse bedeuteten zudem auch nach einer Erweiterung weiterhin betriebliche Herausforderungen. Mit Blick auf die künftigen Anforderungen an ein Busdepot wurde deshalb stadtweit nach einem Alternativstandort für einen Neubau gesucht.

Elektro-Flotte ist geplant
Standortabklärungen zeigen, dass das Areal an der Zürcherstrasse/Rechenstrasse die Kriterien für ein Depotgebäude optimal erfüllt. Das benötigte Raumprogramm kann dort betrieblich effizient untergebracht werden. Ein Neubau bietet für die VBSG die einmalige Chance, ein modernes Depot nach den Anforderungen einer vorwiegend elektrisch angetriebenen Flotte zu planen und zu bauen.

Im Hinblick auf eine haushälterische Bodennutzung und einen optimalen Einsatz der städtischen Investitionsmittel wird am neuen Standort eine Mehrfachnutzung angestrebt. Für eine gewerbliche Zweitnutzung stehen dabei die St.Galler Stadtwerke (sgsw) als stadteigenes Unternehmen im Zentrum.

Die Büroräumlichkeiten und Werkstätten der Dienststellen der Technischen Betriebe sind heute auf 15 Standorte verteilt. Ein Zusammenzug an der Zürcherstrasse/Rechenstrasse soll zu einem effizienteren, kostensparenden und nachhaltigen Zusammenspiel der einzelnen Bereiche beitragen.

Hohes Entwicklungspotenzial
Mit einer Verlegung der VBSG und der sgsw wird Bauland frei, das für neue Zwecke eingesetzt werden kann. Die Grundstücke der VBSG und der sgsw an der Steinachstrasse sollen mittel- und langfristig einer baulichen Entwicklung und Verdichtung zugeführt werden. Die Liegenschaften befinden sich im Gebiet des sogenannten «Medtech-/ICT-Clusters» zwischen der Genossenschaft Olma Messen St.Gallen und dem Kantonsspital St.Gallen.

Die Ende 2017 abgeschlossene Testplanung Zukunftsbild St.Fiden-Heiligkreuz weist für das Areal ein hohes Entwicklungspotenzial aus.

Planungsperimeter des neuen Busdepots Bild: zVg

«Auf Schönenwegen» gewinnt Projektwettbewerb

Im Sommer 2019 schrieb die Stadt St.Gallen einen offenen Projektwettbewerb im selektiven Verfahren aus. Planungsteams aus den Disziplinen Architektur, Statik, Logistik/Betriebsplanung, Verkehrsplanung und Landschaftsarchitektur wurden eingeladen, sich mit Referenzobjekten für die Teilnahme am Projektwettbewerb zu empfehlen.

Aus 50 eingereichten Bewerbungen qualifizierten sich zwölf Planungsteams, die der Stadtrat im September 2019 mit der Erarbeitung eines Wettbewerbsprojekts beauftragte. Nachdem die ursprünglich geplante Jurierung vom März 2020 bedingt durch Covid-19 verschoben werden musste, beurteilte das Preisgericht Ende Juni 2020 zwölf Wettbewerbsbeiträge, aus welchen nun das Projekt «Auf Schönenwegen» als Sieger hervorging.

Den Zuschlag erhielt das Planungsteam Durisch + Nolli Architetti Sagl, Massagno, zusammen mit den Büros Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel (Statik), Rapp Industrieplaner AG, Münchenstein (Logistik/Betriebsplanung), Rapp Infra AG, Basel (Verkehrsplanung), De Molfetta & Strode Snc, Lugano (Landschaftsarchitektur) und Amstein & Walthert AG, Zürich (Gebäudetechnik, Bauphysik, Brandschutz).

«Auf Schönenwegen» konnte die Jury insbesondere durch seine überzeugende Funktionalität und die prägnante Architektursprache für sich gewinnen, heisst es in einer Mitteilung der Stadt. Der Vorschlag basiere auf einer präzisen Analyse der betrieblichen und verkehrlichen Bedürfnisse und vermöge diese in schlüssige Betriebsabläufe, eine elegante Gebäudestruktur und in stimmige Architektur zu übersetzen. Dem Autorenteam gelinge es darüber hinaus, das Gebäude für das Publikum offen und nahbar zu machen.

Die Wettbewerbsbeiträge werden vom 14. bis 27. Oktober 2020 mit einer Ausstellung im Rathaus St.Gallen gewürdigt.

mik/pd
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