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Stadt St.Gallen
19.03.2025
19.03.2025 10:35 Uhr

SP fordert «bessere ÖV-Angebote anstatt Autobahnausbau»

Symbolbild
Symbolbild Bild: zVg
Die SP-Politiker Michael Städler und Doris Königer fordern in einer Interpellation bessere Alternativen zur geplanten Sanierung des Rosenbergtunnels. Anstatt über einen Autobahnausbau nachzudenken, schlagen sie eine «Ostwind Staufrei+»-Zone, häufigere ÖV-Verbindungen und ein ausgebautes Velonetz vor.

Die Sanierung des Rosenbergtunnels rückt näher. 1987 wurden die beiden Tunnelröhren durch den Rosenberg gebaut. Vorgesehen ist, dass diese ab 2037 umfassend saniert werden. Trotz des «klaren Verdikts» des Stimmvolkes gegen den Ausbau der Autobahn und den Bau der Anschlüsse Rosenberg und Liebegg von letztem November, scheint die Idee einer dritten Röhre mit Anschluss Güterbahnhof noch nicht ganz vom Tisch zu sein.

Bis anhin werden laut der SP wenig neue Ideen ins Spiel gebracht, um die Verkehrslasten besser zu organisieren. In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage, welche alternativen Optionen für die Bewältigung der Verkehrsströme im Einzugsgebiet der Stadt St.Gallen bisher überhaupt geprüft wurden.

Es könne davon ausgegangen werden, dass rund 85% der Fahrten im Stadtgebiet starten oder enden. Gemäss Statistik pendeln täglich rund 37'000 Personen in die Stadt St.Gallen. Diese kommen grösstenteils aus den Agglomerationsnebenzentren wie Gossau, Herisau, Arbon, Rorschach sowie den Subzentren Gaiserwald und Wittenbach. 

«Öffentlicher Verkehr zu Hauptverkehrszeiten ausgelastet»

Das Angebot des öffentlichen Verkehrs sei auf diesen Strecken zu den Hauptverkehrszeiten mehrheitlich ausgelastet. Für grössere Kapazitäten fehlen Fahrzeuge, Teile der Infrastruktur und das entsprechende Personal. Auch mangle es an Anreizen für einige Pendler auf den ÖV umzusteigen. Dazu kommt, dass die innerstädtische Mobilität mit dem Velo oder zu Fuss heute nicht für alle gleich einladend sei. 

Wer vor der eignen Haustüre keinen direkten Zugang zu einem attraktiven, sicheren, zusammenhängenden und dichten Wegnetz hat, verzichte auf diese «gesunden Mobilitätsformen». Es zeigt sich für die SP, dass die alternativen Verkehrsarten aktuell ihren Mobilitätsvorteil nicht ausspielen können. 

Deshalb brauche es Ideen, wie mit möglichst effizienten Massnahmen diese Mobilitätsvorteile geschaffen werden können. Zum Mobilitätsvorteil gehöre auch ein wirtschaftlicher Vorteil für die Pendler. Ein solcher könne entstehen, wenn z.B. mehr und schnellere Verbindungen sowie günstigere Abos und Spartickets angeboten werden, wie dies beispielsweise, während den Sanierungsarbeiten am Autobahntunnel Glion (Kampagne Glion futé) am Genfersee der Fall war. 

Einführung «Ostwind Staufrei+»- Zone

Anzustreben sei laut der SP, dass bereits vor und während der Sanierung der Rosenberg-Tunnelröhren möglichst viele Fahrten auf den ÖV und den Fuss-Neloverkehr verlagert werden. Hierfür wäre z.B. eine «Ostwind Staufrei+»- Zone in Form einer vereinten Ostwind-Zone von Rorschach bis Gossau und von Arbon bis Herisau dienlich. 

«Zudem müssen die ÖV-Frequenzen und Kapazitäten in dieser Zeit erhöht und die Durchgängigkeit attraktiver Veloverbindungen zwischen und in den urbanen Zentren optimiert werden», meint die SP. Fachleute aus dem Bereich öffentlicher Verkehr verweisen auf die Berücksichtigung der Beschaffungszyklen von Fahrzeugen, wenn es darum geht während einem beschränkten Zeitraum mehr Kapazitäten bereitzustellen. 

Das bedeute, dass während diesem Zeitraum, in denen die Flotten erneuert werden, mehr Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Es könne sich deshalb lohnen, die Bauphasen mit den Beschaffungszyklen der regionalen ÖV-Betreiber abzustimmen. 

Daraus ergeben sich für die SP folgende Fragen: 

  1. Sieht der Stadtrat eine Möglichkeit für die Einführung eines «OSTWIND Staufrei+» Tickets vor und während der Sanierungsphase des Rosenbergtickets?
  2. Inwiefern kann sich der Stadtrat für einen ÖV-Frequenzausbau vor und während der Sanierungsarbeiten stark machen?
  3. Ist die Stadt und die Region in der Lage, bis zum Start der Sanierungsarbeiten ein durchgängiges attraktives und sicheres Velonetz in und zwischen den Zentren mit Anschluss an die intermodalen Schnittstellen (ÖV-Umsteigepunkte) umzusetzen?
  4. Wird die Sanierung der beiden Tunnelröhren am Rosenberg mit dem Beschaffungszyklus der regionalen ÖV-Betreiber abgestimmt?
  5. Wer muss für die Kosten solcher Ersatzmassnahmen aufkommen?
pd/tan
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