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Stadt St.Gallen
01.03.2025
02.03.2025 20:34 Uhr

Kammerchor Stuttgart präsentiert «Pasticcio Missale»

Im Anschluss sind alle Besucher zu einem Apéro im Kirchgemeindehaus eingeladen
Im Anschluss sind alle Besucher zu einem Apéro im Kirchgemeindehaus eingeladen Bild: zVg
Unter dem Titel «Pasticcio Missale – mit dem Messtext durch Jahrhunderte der Vokalmusik» bietet das Konzert am Sonntag, 2. März 2025, um 17 Uhr in der Kirche St.Mangen eine Reise durch über 300 Jahre Chormusik. Eine Einführung beginnt um 16:15 Uhr.

Das Besondere: Statt einer Messe aus der Feder eines einzigen Komponisten hat Chorleiter Frieder Bernius einzelne Messsätze aus verschiedenen Epochen und Stilen zu einem Gesamtwerk verwoben.

Seit dem frühen 18. Jahrhundert wird der Begriff «Pasticcio» in der Musik verwendet – ursprünglich aus dem Italienischen für «Durcheinander» stammend, jedoch keineswegs negativ belegt.

Vielmehr bezeichnet er die kunstvolle Neukombination von musikalischen Einheiten, etwa Arien oder Chorsätzen, die aus grösseren Werken wie Opern oder Oratorien entnommen und neu arrangiert werden.

Für sein einzigartiges «Pasticcio» hat Frieder Bernius das Ordinarium Missae als Grundlage gewählt.

Doch anstatt von einem einzigen Komponisten stammen Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei von unterschiedlichen Meistern verschiedener Jahrhunderte.

Frieder Bernius Bild: zVg

So erklingt das 16-stimmige «Gloria» von Orazio Benevoli (1605–1672) neben dem «Sanctus» von Graham Lack (*1954). Ergänzt wird das Werk durch ein «Kyrie» von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), ein «Credo» von Joseph Gabriel Rheinberger (1839–1901) sowie das berühmte «Agnus Dei» von Samuel Barber (1910–1981).

Trotz der stilistischen Vielfalt entsteht kein musikalisches «Durcheinander». Im Gegenteil: Das verbindende Element aller Sätze ist die polyphone, mehrchörige Chorsatztradition, die ihre Wurzeln in der Spätrenaissance hat und bis in die heutige Zeit Komponisten inspiriert.

Der Kammerchor Stuttgart, 1968 von Frieder Bernius gegründet, gilt als einer der führenden Chöre seiner Art.

Bernius hat das Ensemble über Jahrzehnte hinweg geprägt und sein Repertoire kontinuierlich erweitert – von der Romantik über frühere Epochen bis hin zur Moderne.

Dieses «Pasticcio Missale» spiegelt die stilistische Bandbreite wider, mit der Bernius und sein Chor immer wieder neue musikalische Massstäbe setzen.

stgallen24/stz.
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