Die Erinnerungen an den Hangrutsch von Schwanden Ende 2023 sind bei Gemeinderätin Gabi Aschwanden aus Glarus-Süd noch frisch. Bei der gestrigen Prämierungsfeier an der OST beschrieb sie eine geplante Begehung des Quartiers Plattenau, kurz nachdem rund 100 Bewohner vorsichtshalber aus dem möglichen Hangrutschgebiet evakuiert worden waren. «Ich war zu früh dran und habe in den Hang geschaut, als plötzlich Bäume mitten zwischen den Häusern umfielen. Danach ging alles schnell, und dieses braune Monster kam, begleitet von einer Staubwolke, den Hang herunter. Ich dachte nur: Da kommen gerade Menschen ums Leben», schilderte Aschwanden ihre Erinnerungen.
Bis heute sei kein einziger Mensch ums Leben gekommen, doch 15 Gebäude mussten vollständig abgerissen werden. Insgesamt entstand ein Schaden von rund 25 Millionen Franken an Wohn- und Geschäftsgebäuden. «Man kann nur beeindruckt sein, wie professionell mehr als 500 Helfer über Monate während und nach der Naturkatastrophe Grossartiges geleistet haben», so Aschwanden.
Landschaftsarchitektur im Zeichen des Klimawandels
Für einen Lichtblick konnten Landschaftsarchitektur-Studierende der OST sorgen. Auf Initiative von Jürg Hefti, einem der betroffenen Bewohner im Erdrutschgebiet, planten Studierende des Studiengangs Landschaftsarchitektur im Rahmen eines innovativen studentischen Wettbewerbs – begleitet von OST-Professor Peter Vogt – wie die Freiräume im verwüsteten Quartier Plattenau wieder lebenswert gestaltet werden können.
Gerade der Aspekt der Solidarität war Vogt ein besonderes Anliegen. Der Projektwettbewerb, der den kreativen Entwurfsprozess sowie aktuelle Ausführungstechnologien kombinierte, bot eine hervorragende Gelegenheit, die gesamte digitale Baukette – von der Datenerfassung über die Gestaltung und Modellierung bis hin zur Bauausführung – praxisnah zu erleben und zu erproben.