Der Verein Grünes Gallustal sowie der Naturschutzverein Stadt St.Gallen und Umgebung (NVS) haben sich mehrfach gegenüber der Stadt und öffentlich zur Thematik der Bäume auf Marktplatz und Bohl geäussert. Sie haben sich in Zusammenhang mit der laufenden öffentlichen Auflage der Pläne erneut mit einer Stellungnahme bei der Stadt gemeldet.
Bei einer Aussprache, zu der die Bauverwaltung eingeladen hatte, erläuterten deren Verantwortliche die Sachzwänge, die aus ihrer Sicht die Fällung der grossen Platanen Nummer zwölf und 13 unumgänglich machen.
Verbände anerkennen Bemühungen für mehr Ökologie
Die zwei lokalen Natur- und Umweltverbände anerkennen ausdrücklich die Bemühungen der Stadt, in Zusammenhang mit dem Marktplatzprojekt den bereits vorhandenen Baumbestand möglichst zu erhalten und im Rahmen der Neugestaltung möglichst viele neue Bäume zu pflanzen.
Sie sind erfreut, dass die Ende 2023 umkämpfte Platane Nummer elf, die Linde Nummer 17 und die Platane Nummer zehn entgegen den ersten Plänen nun doch stehen bleiben können. Die Verbände haben zudem Verständnis dafür, dass drei kleinere Bäume entlang der Marktgasse gefällt werden sollen.
Ausdrücklich anerkennen die zwei Verbände auch die Bemühungen der Stadt für eine ökologische Aufwertung von Marktplatz und Bohl. Dazu zählen beispielsweise die grossen Baumgruben mit einem Volumen von bis zu 25 Kubikmetern für die neu zu pflanzenden Bäume. Dazu zählt aber auch die mehrheitlich ungebundene Pflästerung der zentralen städtischen Freifläche, die ein Versickern von Regenwasser zulassen soll, was unter anderem ebenfalls den auf Marktplatz und Bohl stehenden Bäumen zu Gute kommen wird.
Wermutstropfen: Zwei der drei grössten Bäume müssen weichen
Angesichts des Klimawandels werden grosse Bäume für die Lebensqualität in der Stadt immer wichtiger. Das gilt auch für die Gallusstadt. Für den Verein Grünes Gallustal sowie den Naturschutzverein Stadt St.Gallen und Umgebung bleibt die Fällung zweier der grössten Bäume auf dem Marktplatz in Zusammenhang mit der Neugestaltung ein empfindlicher Schönheitsfehler.
Sie zu erhalten, dürfte zwei Projektanpassungen nötig machen. Angesichts der Bedeutung grosser Bäume lohnt sich die Prüfung dieser Massnahmen aus Sicht der Verbände aber.
Für Fachleute sind die Bäume erhaltenswert
Die Baumkronen der beiden vitalen und prächtigen Platanen weisen insgesamt ein Volumen von über 2’000 Kubikmeter auf. Beide Bäume wurden 1951 neu gepflanzt, sie sind also knapp 75 Jahre alt.