Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
18.02.2025

Unterstützung für Frauen suchtkranker Angehöriger

Bild: www.blaueskreuz-sg-app.ch
Sucht betrifft oft nicht nur Einzelne – sie zieht das gesamte Umfeld mit. Wenn ein Familienmitglied ein Suchtproblem hat, können auch Angehörige und Nahestehende stark darunter leiden. Frauen können sich verantwortlich fühlen und Fürsorgeaufgaben übernehmen. Die Gesprächsgruppe für angehörige Frauen bietet Raum für Austausch, Unterstützung und neue Perspektiven.

Angehörige Frauen können vor grossen Herausforderungen stehen, wenn ein nahestehender Mensch von einer Suchterkrankung betroffen ist. Sie fühlen sich allein, überfordert und gefangen in einem Kreislauf der Mitbetroffenheit. Um diesen Frauen Unterstützung zu bieten, hat das Blaue Kreuz St.Gallen-Appenzell ein spezielles Angebot.

Die Gesprächsgruppe für Frauen, deren Angehörige ein Suchtproblem haben, beginnt am 6. März 2025. Sie soll den betroffenen Frauen Kraft und Mut geben und ihnen helfen, mit der Situation umzugehen.

Die Gruppe bietet Frauen einen geschützten Raum, in dem sie sich austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig stärken können. «Viele erleben zum ersten Mal, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind. Die Treffen ermöglichen es, frauenspezifische Fragen rund um die Suchtproblematik zu besprechen», sagt Sabine Seyb, Suchtberaterin vom Blauen Kreuz St.Gallen-Appenzell.

Eigene Bedürfnisse wahrnehmen

Die Teilnehmerinnen lernen in der Gesprächsgruppe, sich selbst wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und Grenzen zu setzen.

Die Gruppe hilft dabei, Verstrickungen mit der Suchterkrankung des Angehörigen zu erkennen und zu durchbrechen. Weitere Schwerpunkte sind der Umgang mit Gefühlen wie Scham, Hilflosigkeit und Ohnmacht sowie die Entwicklung von Selbstbewusstsein und Lösungsstrategien.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Frauen, die sich dieser Herausforderung stellen, fühlen sich besser verstanden und gestärkt. Sie lernen, Grenzen zu setzen, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und sich aus der «Co-Abhängigkeit» zu lösen. Zudem erfahren sie, dass sie nicht schuld an der Suchterkrankung ihres Angehörigen sind. Viele berichten, dass sie durch die Gruppe einen Weg aus der Isolation gefunden haben.

Austausch mit anderen für neue Perspektiven

Sabine Seyb ermutigt betroffene Frauen, sich auf die Gruppe einzulassen: «Sie sind nicht allein. Der Austausch mit anderen Frauen in ähnlichen Situationen kann enorm entlasten und neue Perspektiven eröffnen. Es ist ein wichtiger Schritt zur Selbstfürsorge und zum persönlichen Wachstum.»

Die Gesprächsgruppe für Frauen, die Angehörige von suchtkranken Menschen sind, ist kostenlos. Sie umfasst acht Treffen von jeweils zwei Stunden und findet alle zwei Wochen donnerstags von 17:30 bis 19:30 Uhr in St.Gallen statt.

In der geführten Gruppe gibt es noch freie Plätze. Weitere Informationen unter www.blaueskreuz-sg-app.ch/gruppen oder unter der Nummer 071 231 00 31.

pd/tan
Demnächst