Der Kanton Appenzell Ausserrhoden ist durchzogen von einem dichten Netz aus Fliessgewässern, das sich über beeindruckende 1200 Kilometer erstreckt. Alle Bäche und Flüsse entspringen verschiedenen Quellen, die für wasserabhängigen Biotope sowie Tier- und Pflanzenarten eine zentrale Rolle spielen.
Die meisten ergiebigen Quellen werden bereits für die Trinkwasserversorgung oder die Landwirtschaft gefasst. Das bringt einerseits einen Nutzen, andererseits können als Folge der Quellenfassung dadurch quelltypische Lebensräume mitsamt spezialisierten Tier- und Pflanzenarten verschwinden.
Artenvielfalt bei Quellen
Zu den Quellspezialisten zählen beispielsweise verschiedene Köcherfliegen- und Steinfliegenarten, der Feuersalamander, aber auch Pflanzenarten wie die Brunnenkress und die Quell-Sternmiere. Diese Arten sind auf die besonderen Bedingungen angewiesen, die in und um Quellen herrschen, und können durch die Veränderung oder den Verlust ihres Lebensraums stark beeinträchtigt werden oder verschwinden.
Die Balance zwischen der Nutzung der Quellen für menschliche Bedürfnisse und dem Schutz der natürlichen Lebensräume ist daher von grosser Bedeutung. Um Quelllebensräume zu erhalten, aufzuwerten oder zu schützen, muss deren Verbreitung und Zustand bekannt sein. Genau diese Daten, will der WWF in Zusammenarbeit mit vielen freiwilligen Quellenforschern sammeln. Für den Naturschutz sind diese Grundlagen entscheidend.
Aufgaben als Quellenforscher
Als freiwillige Quellenforscher suchen Sie im Kanton Appenzell Ausserrhoden Quellen, kartieren und fotografieren diese. Mit den gesammelten Daten wird ein Quelleninventar erstellt. Eine anspruchsvolle Detektivarbeit, die äusserst interessant und spannend ist! Das Projekt startet im April und dauert bis Ende November 2025.