Text: Patrick Stämpfli
Das Ziel: Mehr Heizen mit einheimischer, erneuerbarer Energie. Das schont schlussendlich nicht nur die Umwelt, sondern auch die Brieftasche.
Philipp Egger, Sie sind Geschäftsleiter der Energieagentur St.Gallen. Welche Dienstleitungen bieten diese an?
Die Energieagentur St.Gallen unterstützt Gemeinden, Regionen und Kanton bei der Erstellung ihrer Energiekonzepte und in der Umsetzung von energetischen Massnahmen. Bei unserer Arbeit sind wir immer in engem Kontakt mit Heizungsinstallateuren und Gebäudeeigentümern, deren Bedürfnisse wir bestens kennen. Als Brückenbauer zwischen den beteiligten Parteien haben wir das kantonale Förderprogramm massgeblich mitentwickelt.
Sie fungieren aber nicht nur als Brückenbauer, sondern bilden auch sogenannte Impulsberater aus. Was machen diese?
Impulsberater sind Fachpersonen aus der Gebäudetechnikbranche, die Eigentümer beim Heizungsersatz unterstützen und ihnen Entscheidungsgrundlagen für erneuerbares Heizen liefern. In diesem Jahr haben wir bereits über 200 Impulsberater ausgebildet. Für Eigentümer von Wohnbauten ist eine Impulsberatung dank des kantonalen Förderprogramms kostenlos.
Erneuerbar Heizen und eine energieeffiziente Gebäudehülle zahlen sich für KMU aus. Inwiefern?
Ein Heizungsersatz und die energetische Modernisierung der Gebäudehülle reduzieren den CO2-Ausstoss und helfen mit, die Betriebskosten zu senken und den Wert der Gebäude zu erhalten. Über die gesamte Nutzungsdauer von 20 Jahren gerechnet, sind die Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten für Heizungen mit erneuerbarer Energie wesentlich tiefer als für fossile Energieträger. Für diese Massnahmen können Eigentümer von einer Vielzahl an Förderungen profitieren.
Und das heisst in Zahlen?
Beim Ersatz von elektrischen und fossilen Heizungen durch Wärmepumpen starten die Förderbeiträge bei 2800 Franken für eine Wärmepumpe mit Aussenluft und für eine mit Erdsonde bei 6000 Franken. Baut man eine Wärmeverteilung in Gebäuden über ein Rohrleitungssystem neu ein und betreibt diese mit mehrheitlich erneuerbarer Energie oder mit Fernwärme, stehen weitere Förderbeiträge bereit. Die Beiträge für thermische Solaranlagen beginnen bei 3000 Franken. Bei grösseren Gebäuden sind die Beiträge deutlich höher. Einige Gemeinden und Regionen ergänzen das kantonale Förderprogramm zudem mit kommunalen Beiträgen. Es lohnt sich also, bei der Standortgemeinde nachzufragen.