Als Bewohner der Agglomeration rund um St.Gallen habe ich möglicherweise eine andere Perspektive auf die zunehmende Erschwerung der motorisierten Mobilität in der Stadt als städtische Bewohner oder die für die Städteplanung verantwortlichen Politiker und Planer.
Für mich ist St.Gallen vor allem Einkaufsstadt und hin und wieder ein Ort für kulturelle oder gesellschaftliche Anlässe, die ich nur unregelmässig besuche.
Auch wenn St.Gallen in Zukunft noch «grüner» werden sollte, wird dies kaum dazu führen, dass ich die Stadt häufiger als Besuchsziel oder gar als «Naherholungsgebiet» wähle.
Vielmehr stelle ich mir bei der Planung eines Besuchs in St.Gallen dieselben Fragen, die auch Stadtparlamentarier oder Stadtplaner bei der Entscheidung über eine andere Stadt als Besuchsziel berücksichtigen würden:
- «Wieviel Zeit und mögliche Erschwernisse will und kann ich aufwenden, um nur für kurze Erledigungen die Stadt St.Gallen zu besuchen?»
- «Welche einfacheren Besuchsziele stehen mir als Alternative für dieselben Erledigungen in der weiteren Umgebung offen?»
Solche Überlegungen führen womöglich dazu, dass steuerzahlende Gewerbebetriebe in der Stadt St.Gallen längerfristig gegenüber ausserhalb gelegenen Betrieben ins Hintertreffen geraten.
Erste Entwicklungen in diese Richtung sind leider bereits deutlich erkennbar.