«Die flächendeckende Einführung von Tempo 30 in der Stadt St.Gallen ist längst beschlossene Sache. Kritik, Gesprächsversuche: alles Zeit- und Energieverschwendung.
Jedoch halte ich es nicht für das massgebende Problem, dass ein Kampf gegen das Auto geführt wird.
Ich bin Velofahrerin. Was ich mit dem Velo alles an Einschränkungen erlebe, lässt keinen anderen Schluss zu, als dass verhindert werden soll, sich überhaupt noch fortzubewegen. Tempo 30, Tempo 20, Begegnungszonen – Hürden, Slalomfahren, Anhalten und Warten wegen Gegenverkehr und Fussgängern … Das alles betrifft mich als Velofahrerin genauso wie das Auto. Ich fahre ein paar Meter, bremse. Fahre ein paar Meter, bremse.
Es nervt!
Ich bin dazu übergegangen, auf Hauptstrassen auszuweichen, wo man noch richtig fahren kann und anständig vorwärtskommt. Ich hoffe darum, dass die wenigen fahrtauglichen Strassen so bleiben, wie sie sind. Ich brauche keine teuren Velobrücken oder Tunnels. Ich möchte bloss fahren, von A nach B. Möglichst schnell und möglichst flüssig! Das ist der Sinn von Mobilität, oder?
Und genau das wird mir, ebenso wie den Autofahrern, verunmöglicht.
Und es wird mit jeder «Verkehrsberuhigung» schlimmer! Der Bus? Seitdem man sogenannte «Fahrbahnhaltestellen» eingeführt hat, stehen die Autofahrer hinter dem Bus und warten, weil sie nicht mehr vorbeifahren können. Und das Velo steht ebenso. Und der nächste Bus hinter dem Bus steht auch, weil davor alles steht.
Nein: Das hier ist kein Kampf gegen die Autofahrer. Es ist ein Kampf gegen die Mobilität.»