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Kanton
03.12.2024
03.12.2024 16:09 Uhr

Fahrplan 2025: Das ändert sich im Rheintal

Gemeinsam für besseren ÖV: Michael Stabodin, Urs Lüchinger, Gerd Fleisch, Andreas Deterling, Markus Schait, Sabina Saggioro, Roland Ochsner, Ruedi Burger
Gemeinsam für besseren ÖV: Michael Stabodin, Urs Lüchinger, Gerd Fleisch, Andreas Deterling, Markus Schait, Sabina Saggioro, Roland Ochsner, Ruedi Burger Bild: fam
Der Fahrplanwechsel auf den 15. Dezember bringt für das Rheintal viele Neuerungen und Anpassungen. (Berufs-)Pendler haben es jetzt noch einfacher, auch ohne Auto mobil zu sein. Am 3. Dezember lud Bus Ostschweiz zu einer Infoveranstaltung in Altstätten.

Mit der Fahrplanänderung vom 15. Dezember 2024 bewegt sich im Rheintal viel. Wortwörtlich. Neue Verbindungen, verbesserte Anschlüsse und kürzere Wartezeiten an den Bushaltestellen bringen ein neues Level an Mobilität, das man bisher nur aus grösseren Orten gewohnt war.

Auf Pendlerbedürfnisse eingehen

Im Vorfeld an den Fahrplanwechsel lud Bus Ostschweiz zu einer Pressekonferenz nach Altstätten. Roland Ochsner von Bus Ostschweiz hat das Wort. «Der halbstündige Takt des Interregio 13 der SBB bedeutet für das Rheintal einen Quantensprung.» Pendler haben es fortan einfacher, von A nach B zu kommen – und vor allem häufiger. Bisher war das nicht so einfach möglich.

Markus Schait, Verkehrsplaner des Kantons, stimmt ein: «Das ist ein wichtiger Beitrag für unsere Region». Eine gute ÖV-Infrastruktur bedeutet auch einfach eine gute Lebensqualität. Und: «Die Änderungen der SBB bedeuten auch für unsere Busse eine grosse Chance.» Konkret: «Zu den Hauptverkehrszeiten, also dann, wenn die meisten Pendler unterwegs sind, können wir Mehrleistungen anbieten und dabei stärker auf die Bedürfnisse der Pendler eingehen.»

Arbeitsplätze besser erschliessen

Das bedeutet: Mehr Linien, neue Fahrzeiten, verbesserte Bedienung, Erschliessungen und die Förderung des Grenzverkehrs mit Österreich. «Überall im Rheintal haben wir Arbeitsorte besser erschlossen, damit Berufspendler künftig einen einfacheren Arbeitsweg haben.» Darunter sind: Altstätten, Diepoldsau, Berneck und Oberriet.

Man plant auch bereits einen weiteren Ausbauschritt, der in den nächsten Jahren folgen soll: «Neben- und Randzeiten sollen besser erschlossen werden. Beispielsweise nachts und am Wochenende.»

  • Auf die Neuerung im Fahrplan wird gross aufmerksam gemacht Bild: fam
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  • Wenn auch in diesem Fall eher für die Medienvertreter Bild: fam
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Wichtigste Änderungen

Andreas Deterling, Leiter Angebot und Entwicklung von Bus Ostschweiz erklärt die Pläne und Änderungen im Detail. «Die Linien 301, 304 und 321 fahren künftig alle zehn Minuten. Um dem geänderten Fahrplan gerecht zu werden, haben wir zwanzig neue Fahrer eingestellt und die Anzahl an Diensten deutlich erhöht.»

Die Linie 304, welche zwischen St.Margrethen, Heerbrugg und Altstätten verkehrt, wird von Montag bis Samstag jeweils im Halbstundentakt betrieben.

Die Linie 305 zwischen Altenrhein und St.Margrethen wird ab dem 15. Dezember im Stundentakt befahren. Ausserdem werden die Bernecker Gemperen- und Auerstrasse jetzt neu an das ÖV-Gebiet angeschlossen und täglich im Halbstundentakt befahren.

Die neu geschaffene Linie 321 verkehrt täglich im Halbstundentakt zwischen Heerbrugg, Diepoldsau und Hohenems. Achtung: Am Sonntag wird der Teilabschnitt Heerbrugg-Hohenems nur stündlich bedient.

Die Linie 322 ist ein Express-Bus. Er verbindet Altstätten und Hohenems, ohne dabei die Rathaus-Haltestelle zu bedienen. Mo-Fr im Halbstundentakt, das Wochenende über wird nicht gefahren.

Grosse Änderungen auch bei der Linie 323. Diese verbindet Heerbrugg, Diepoldsau und Hohenems. Speziell dabei ist, dass neu auch Diepoldsau-Schmitter erschlossen ist. Gefahren wird alle 30 Minuten, am Sonntag wird nur Heerbrugg – Diepoldsau gefahren.

Die Linie 335 bedient Oberriet und Altstätten täglich im Stundentakt.

Und auch die Linie 300 bedient neu Altstätten und Buchs im Halbstundentakt. Ordentlich.

Neue Verbindungen bringen aber auch das Problem mit sich, stau- und störungsanfällig zu sein. Das stimmt. Deterling: «Wir sind uns dessen bewusst. Beispielsweise, dass es bei grenzüberschreitenden Verbindungen am Zoll zu Warteschlangen kommen kann. Entsprechende Reserven haben wir eingeplant.»

Auch in diesem Jahr ist der eine oder andere Bus wieder weihnachtlich geschmückt Bild: fam

Der Verwirrung vorbeugen

Sehr viele Änderungen. Da als Berufspendler den Überblick zu behalten wird schwierig. Wenn man sich unsicher ist, kann man jederzeit die Online-Fahrpläne anschauen, im Bus die Anzeigetafeln beachten und im Zweifel auch die Chauffeure fragen.

Ochsner sagt mit einem Augenzwinkern: «Unsere Chauffeure wissen, wo sie hinfahren!» Vermittlungspersonal an den Bahnhöfen wird es in dem Sinne nicht mehr geben. Gerade in den ersten paar Wochen, bis das System eingegliedert ist, solle man daher lieber einmal zu viel als einmal zu wenig fragen. Aber mit der Zeit kommt auch Routine. Und schon bald wird man es gar nicht mehr merken.

Das beste Beispiel ist Heerbrugg. Lange war es so, dass die Busse nur auf einer Seite des Bahnhofes gehalten haben. Und das ist auch heute noch so. Dass aber mit der Fahrplanänderung auch ein Bus kam, welcher auf der anderen Seite des Bahnhofes anhält und die Pendler unterirdisch die Seite wechseln müssen, wurde vernachlässigt und sorgte anfangs für Verwirrung. Mittlerweile ist es längst Alltag geworden und keiner denkt mehr länger als ein paar Sekunden drüber nach.

Und wie sieht es bei den Abos aus?

So richtig durchsichtig ist diese Sache auch jetzt noch nicht. Es lohnt sich daher, sich im Internet, beispielsweise bei der SBB schlau zu machen, wie sich das eigene Abo mit dem Fahrplanwechsel verhält.

Was den Einkauf von Tickets vor Ort betrifft, ist digital definitiv die Zukunft. Ochsner: «Tickets per Handy zu kaufen, ist heute die gängigste Methode. Natürlich kann man sie aber auch am Schalter oder direkt im Bus lösen.» Doch letzteres Vorgehen stosse zunehmend auf Ablehnung. «Beispielsweise wenn Sie unbedingt eine Verbindung erwischen müssen und dann zwei Haltestellen zuvor vier Leute einsteigen und alle ein Ticket lösen müssen, wird es sehr schnell unruhig auf den Sitzbänken.»

Der Fahrplanwechsel ist auf den 15. Dezember angesetzt. Wie gut das System funktioniert, wird sich also spätestens ab nächstem Jahr zeigen.

Weitere Informationen rund um Allpott gibt es hier.

Ausserdem lohnt es sich, auf der Website von Bus Ostschweiz und auf der Website der SBB schlauzumachen.

Fabian Alexander Meyer
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