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Leserbrief
Kanton
18.11.2024

«EFAS: Der Berg hat eine Maus geboren»

Bruno Facci
Bruno Facci Bild: zVg
Eine der vielen Vorlagen am Abstimmungssonntag vom 24. November 2024 ist die einheitliche Finanzierung von Leistungen der Krankenversicherung (EFAS). In seinem Leserbrief spricht sich Bruno Facci für ein Nein aus.

«Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) dämpfte bislang und dämpft auch weiterhin die Gesundheitskosten nicht. Diese sind seit 1996 um 245 % gestiegen. Zu Lasten der Prämienzahler. Massiv gestiegen sind auch Umsatzwachstum und Gewinnmargen von Unternehmen der Pharma-, Medizinalgeräte- und Medizinalprodukte-Industrien. Zu Gunsten Wohlhabender. Für letztere ist die Gesundheitsversorgung zu einer Geldmaschine geworden. 

Dieses Grundübel bekämpft EFAS nicht. Die prognostizierte Einsparung von 440 Millionen ist ungewiss und macht zudem nur einen Bruchteil des Einsparpotenzials von 8 Milliarden aus. Dieses Einsparpotenzial hat eine vom Bundesamt für Sozialversicherung in Auftrag gegebene Studie 2019 ermittelt. Der Berg von zehn Jahren bundesparlamentarischen Aktivitäten hat eine Maus geboren.

Jetzt braucht es ein neues, auf Solidarität, Prävention, Nachhaltigkeit und Kooperation ausgerichtetes Gesundheitsgesetz, das u. a die Gesundheitslobbyisten aus dem Bundeshaus verbannt, die Zahl der Krankenkassen auf fünf reduziert und die Bürokratie abbaut. Die Zahl des Administrativpersonals in den Spitälern und Kliniken hat sich nämlich seit 2002 vervierfacht!

Ein Nein zu EFAS nimmt das Parlament in die Pflicht, endlich neue Wege bei der Steuerung der Gesundheitsversorgung zu gehen, um die Gesundheitsversorgung aus den Klauen des Profitdenkens zu befreien und damit die Gesundheitskosten nicht nur zu dämpfen, sondern mittelfristig auch zu senken.»

Bruno Facci, Ganterschwil
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