Vor kurzem hat Bundesrat Albert Rösti die Diskussion über AKW in der Schweiz neu lanciert und den mit der Energiestrategie 2050 beschlossenen Atomausstieg infrage gestellt. «Ein Aspekt, der von den Promotoren der Atomenergie gerne ausgeblendet wird, ist die Auslandabhängigkeit der Schweizer AKW. Sämtliches Uran, das für den Betrieb benötigt wird, muss importiert werden», erklären die Grünen in einer Medienmitteilung.
Russland mit seinem Staatskonzern Rosatom gehöre zu den wichtigsten Lieferanten. Rosatom verantwortet sowohl das zivile als auch das militärische Atomprogramm Russlands und ist aktiv in den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine involviert.
SAK beteiligt an Axpo
Beim AKW Beznau, das der Axpo gehört, stammt das Uran zu 100 Prozent aus Russland. Eigentümerin des AKW Beznau ist die Axpo Holding AG, an welcher die St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke (SAK) mit 12,5 Prozent beteiligt sind. Mehrheitsaktionär der SAK ist der Kanton St.Gallen.
Für Meinrad Gschwend, Kantonsrat der Grünen, ist klar: «Der Bezug von Uran aus Russland ist – gerade vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine – in höchstem Masse fragwürdig». Er erinnert daran, dass die St.Galler Regierung den SAK-Verwaltungsrat vor zwei Jahren eingeladen hat, bei der Axpo darauf hinzuwirken, die Verträge mit Rosatom betreffend Uranlieferungen auszusetzen.
Setzt die SAK Druck auf die Axpo auf?
Um in Erfahrung zu bringen, was aus dieser Ankündigung geworden ist, hat Gschwend kürzlich eine Einfache Anfrage an die Regierung eingereicht. Er erkundigt sich unter anderem danach, wie viel Geld in den vergangenen Jahren von Axpo an Rosatom geflossen sei und ob höhere Kosten zu erwarten seien, wenn das Uran aus weniger problematischen Quellen bezogen werde.
«Mit Spannung erwartet Gschwend die Antwort auf die Frage, ob die Abhängigkeit von russischem Uran und der damit verbundene Beitrag an die russische Kriegskasse für die Regierung ein Grund sind, um auf die planmässige Schliessung des AKW Beznau zu beharren», so die Grünen.