Die SP-Politikerin schreibt in einer Interpellation, dass «sportliche Aktivitäten die gemeinsame Identität und den Zusammenhalt in der Bevölkerung stärken.» Die Sportanlage Kreuzbleiche im Zentrum der Stadt sei ein wunderbares Beispiel dafür. Auf den drei Rasenplätzen trainieren mehrere Vereine (FC Fortuna, KF Dardania, FK Jedinstvo, FCSG) parallel, Junioren, Aktive, Senioren und Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.
Fussballanlagen dünn gesät
«Die Fussballanlagen in der Stadt St.Gallen sind aber ein rares Gut. Neben den grossen Clubs verzeichnen auch die kleineren Vereine einen deutlichen Zuwachs an Teams. Bei Kindern wächst das Interesse am Fussballspielen im Club ungebremst. Die «Women Euro 2025» wird diesen Trend weiter befeuern.»
Insbesondere zwischen Oktober und April seien daher die Platzkapazitäten für sämtliche Vereine und Teams in der Stadt sehr knapp. Durch den Klimawandel seien die Plätze auf der Kreuzbleiche oft auch während der Aussensaison gesperrt — entweder wegen Trockenheit oder zu viel Regen. «Einen Kunstrasenplatz gibt es im Gegensatz zum Gründenmoos und PGS/Halden im Zentrum der Stadt nicht. Die vorhandenen Sportplätze sind während 45 Wochen für den Trainings- und Spielbetrieb reserviert», hält man weiter fest.
Hartplätze liegen brach
«Daneben werden in der Wintersaison verschiedene Hartplätze nicht genutzt, sie liegen sozusagen brach.» Dazu würde z. B. der Hartplatz in der Kreuzbleiche gehören, wo auch bereits eine Beleuchtung bestehe. «So wäre der Platz auch am Abend bespielbar. Ebenfalls sind Garderoben vorhanden.» Auch auf dem Hartplatz beim Athletikzentrum wären die Beleuchtung und Garderoben vorhanden. «Die Plätze können mit wenig Aufwand zu temporären Kunstrasenfeldern umgewandelt werden (siehe Kompetenzzentrum Sport Kanton Bern, Stadt Basel).»
Mit einem ausrollbaren Kunstrasenfeld stünden die Plätze dem Trainingsbetrieb im Winter zur Verfügung. Dies entlaste die Naturrasen-Spielfelder und reduziere die Wartelisten durch höhere Trainings- und Spielkapazitäten. «So können der Trainings- und Spielbetrieb auch im Winter aufrechterhalten und die Planungssicherheit der Vereine kann garantiert werden.» Zudem können man die Bedürfnisse und Entwicklungen im Frauenfussball besser abdecken, besonders im Hinblick auf den Boom durch die Heim-EM 2025.
Juniorenfussball unterstützen
Eine moderne Infrastruktur erfülle zudem nachhaltige Baustandards, was zu tieferen Unterhaltskosten bei Pflege, Heizung, Strom und Wasser führt. Die Reduzierung der Turnhallennutzung schafft mehr Kapazitäten für andere Vereine und Sportarten. «Der Ausbau der Infrastruktur sichert den Fussballsport für die nächste Generation und unterstützt insbesondere den längerfristigen Aufbau des Juniorenfussballs.»
Durch gezielte Integration und Inklusion werden wichtige soziale Aufgaben wahrgenommen und tragen zur Gesundheitsförderung von allen Bürgern bei. Dank der bestehenden Beleuchtung und der geringeren Grösse von Boxen und Kunstrasenfeldern auf Hartplätzen würden sich die Kosten im Rahmen halten.
Daher wird der Stadtrat um die Beantwortung folgender Fragen gebeten.
- Ist der Stadtrat bereit, die Umsetzbarkeit von mobilen Kunstrasenfeldern auf ungenutzten Hartplätzen in der Stadt St.Gallen zu prüfen?
- In welcher Zeitfrist können sich die temporären Kunstrasenfelder umsetzen lassen?
- Welche Kosten würden für eine solche Umnutzung entstehen?
- Gibt es bereits konkrete Projekte zur Verwendung der Legacygelder, welche die Infrastruktur (Trainingsplätze, Garderoben, Hallen) für den Frauen- und Mädchenfussball verbessern?