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Stadt St.Gallen
25.09.2024

Unterstützung für armutsgefährdete Pensionäre

OST-Forscher untersuchen mit Workshops, wie sich Menschen kurz vor der Pensionierung fühlen.
OST-Forscher untersuchen mit Workshops, wie sich Menschen kurz vor der Pensionierung fühlen. Bild: zVg
Um die psychische Gesundheit und soziale Teilhabe dieser Menschen zu stärken, entwickelt das Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit der OST – Ostschweizer Fachhochschule gemeinsam mit Partnern ein neues Unterstützungsangebot im Rahmen des Projekts Co-ProMise («Co-creating and Promoting Mental Health through Social Engagement among Older People at Risk of Poverty»).

Im ersten Schritt und ihm Rahmen einer umfangreichen quantitativen Studie mit über 1000 Teilnehmern im Alter von 55 bis 65 Jahren aus der Stadt St.Gallen wurden alarmierende Ergebnisse festgestellt: Mehr als 20 Prozent der befragten Personen im Übergang in die Pensionierung sind entweder armutsgefährdet oder direkt von Armut betroffen.

Interessanterweise zeigte die Studie, dass dieses Risiko nicht von der Nationalität (Schweizer oder Nicht-Schweizer) abhängig ist. Frauen sind jedoch häufiger von Armut betroffen als Männer. Zudem gibt es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Alter der Teilnehmer innerhalb der untersuchten Gruppe und ihrer Armutsgefährdung.

Armut führt zu Einsamkeit

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie zeigt: Je ärmer die Menschen, desto schlechter ist ihre psychische Gesundheit und desto stärker ist das Gefühl der Einsamkeit. Über die Hälfte der Befragten gab an, sich gelegentlich einsam zu fühlen, wobei fast 50 Prozent diese Einsamkeit als stark oder sehr stark empfinden.

Besonders Männer und nicht erwerbstätige Personen leiden häufig unter Einsamkeit. Fast 60 Prozent der Befragten nehmen selten oder gar nicht an sozialen Aktivitäten wie Treffen mit Freunden, Kinobesuchen oder ehrenamtlicher Arbeit teil.

Scham als zentrales Thema

Der zweite Schritt kombiniert die Ergebnisse mit der gelebten Erfahrung der Menschen in der Stadt St.Gallen. Der erste Co-Creation-Workshop des Projekts fand bereits erfolgreich mit über 20 Teilnehmern statt. Ein zentrales Thema, das dabei deutlich wurde, ist die Scham, die viele Personen davon abhält, sich in soziale Aktivitäten einzubringen.

Ziel des Projekts ist es, in weiteren Workshops gemeinsam mit den Bewohnern der Stadt St.Gallen, Fachexperten und Forschern ein nachhaltiges Angebot für diese Zielgruppe zu entwickeln und aufzubauen.

Interessierte sind herzlich eingeladen, an den kommenden Co-Creation-Workshops teilzunehmen, um aktiv zur Förderung der sozialen Teilhabe in der Stadt St.Gallen beizutragen. Weitere Informationen und zur Anmeldung gibt es unter diesem Link.

Laufzeit des Projekts: 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2025. Projektfinanzierung: Age-Stiftung, Walder Stiftung, Paul Schiller Stiftung.

pd/jos
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