Die Entstehungsgeschichte der Stiftung MyHandicap ist eine emotionale. Joachim Schoss, ein junger, erfolgreicher Unternehmer, gründete Ende der 90er-Jahre den Online-Marktplatz Scout24. Als er 2002 auf einer Töfftour in Südafrika unterwegs war, geschah das Unglück. Ein betrunkener Autofahrer rammte sein Motorrad, Schoss verunfallte schwer. Er kam knapp mit dem Leben davon, verlor aber einen Arm und ein Bein.
Pro Monat wird 30'000 Menschen geholfen
Daraufhin änderte sich sein Leben schlagartig. Beruflich musste Schoss kürzertreten. Was ihm jedoch besonders Schwierigkeiten bereitete war, dass es damals für Betroffene kaum eine Möglichkeit gab, sich selbstständig über ihr Handicap zu informieren, geschweige denn sich mit Personen, die dasselbe Schicksal teilen, auszutauschen. Schoss nutzte sein Know-how in Online-Marktplätzen und gründete so die Stiftung MyHandicap, heute ist er ihr Stiftungsratspräsident.
Heute betreibt die Stiftung unter dem Namen EnableMe das grösste Portal für Menschen mit Behinderungen und Krankheiten in der gesamten Schweiz. «Pro Jahr besuchen über eine Million Menschen unser Portal. So helfen wir pro Monat jeweils rund 30'000 Menschen», erklärt Simon Müller, Co-Geschäftsführer der Stiftung MyHandicap.
Informieren und austauschen
EnableMe bietet drei verschiedene Arten von Services. Das eine sind die Grundlagenartikel, in denen Leser Informationen über ihre Behinderung finden und was sie für ihren Alltag bedeutet. Zu einigen Grundlagenartikel gibt es zusätzliche Artikel, in welchen betroffene Personen von ihren eigenen Erfahrungen berichten.
Zudem gibt es anschliessend die Möglichkeit, sich zu vernetzen. «Es gibt unser Forum, in welchen man sich ganz unverbindlich austauschen kann», erklärt Müller. «Dazu gibt es die Möglichkeit, an Peer-Programmen teilzunehmen oder sich von Fachpersonen beraten zu lassen.»