An der diesjährigen Museumsnacht lädt der Tröckneturm dazu ein, die Textilgeschichte der Stadt St.Gallen hautnah zu erleben. Selbständig oder an einer Führung können Besucherinnen und Besucher Vergangenheit und Gegenwart des Turms erkunden.
Zwei Führungen um 18 und 20 Uhr richten sich speziell an Familien. Sie beleuchten die Rolle von Kindern in der Textilproduktion. An einem Workshop von 18.30 Uhr können sich Kinder mit Textilien und Lochkarten auseinandersetzen.
Poesie der Stoffe
Daneben ist aussen am Tröckneturm die Kunstinstallation «Forget Me Not» der in der Schweiz geborenen und in den Niederlanden lebenden Künstlerin Stéphanie Baechler zu bestaunen. Sie will mit einem Bild- und Lichtspiel in die Poesie der Stoffe entführen.
Die künstlerische Intervention erzählt von Vergangenheit und Gegenwart der Textilindustrie. Fürs leibliche Wohl ist am Samstag im historischen Holzturm auf dem Areal der Burgweier das Bistro «Zum roten Tuch» besorgt.
Von der Burg zur Färberei
In den 1820er-Jahren etablierte sich die Rotfärberei in der Region St.Gallen. Der Kaufmann Johann Jakob Täschler erwarb 1825 die damals noch ausserhalb des St.Galler Stadtgebietes gelegene Burg Waldegg. Er liess in den folgenden Jahren am unteren Burgweier eine Garn- und Rotfärberei bauen. Im Zuge dessen wurde 1828 auch der 25 Meter hohe, hölzerne Tröckneturm errichtet. Er diente der Trocknung der frisch gefärbten Stoffbahnen.