«Was auf den ersten Blick als gut gemeintes Anliegen erscheint, entpuppt sich als Dogmatismus mit negativen Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Initiative stellt den Naturschutz über alles, ohne im Einzelfall zwischen 'Schützen' und 'Nützen' abzuwägen.
Ein rigider Ortsbild- und Heimatschutz würde vielerorts Neubauten, energetische Sanierungen und wichtige Infrastrukturprojekte verzögern oder verunmöglichen. Längere und aufwändigere Bewilligungsverfahren verteuern das Bauen. Dies verschärft die Wohnungsknappheit und treibt die Mieten in die Höhe.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien wäre von der Initiative betroffen, denn sie widerspricht den Zielen des neuen Stromgesetzes, das erst im Juni vom Volk angenommen wurde. Die Schweiz hat sich verpflichtet, den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen. Dazu braucht es neue Infrastrukturen. Auch hier würden die neuen Einsprachemöglichkeiten Projekte verzögern und verhindern.
Und bereits heute verlangt die Bundesverfassung Massnahmen zur langfristigen Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen. Deshalb ein überzeugtes Nein zur Biodiversitätsinitiative.»