Mathias Gabathuler, es stehen diverse neue Schulbauprojekte und Tagesbetreuungsbauten an. Wie planen Sie die Einbindung der Bevölkerung in diese Projekte?
Partizipation, in welcher Form auch immer, stellt ein Bedürfnis der Stadtbevölkerung dar. Gerade Schulen oder die Tagesbetreuung, wo Kinder und Jugendliche unterrichtet und betreut werden, sind sensible Bereiche. Die Ausgangslage ist jedoch bei jedem Projekt eine andere. Wir analysieren zu Beginn, welche Vorgehensweise die passende ist. Das kann sich von einem runden Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Anspruchsgruppen im Quartier über eine öffentliche Veranstaltung in einer Turnhalle bis zu einem längeren, moderierten Prozess bewegen. Man darf den Aufwand seitens der Stadt nicht unterschätzen, letzten Endes lohnt sich die Investition in den partizipativen Prozess jedoch.
Welche Massnahmen werden ergriffen, um sicherzustellen, dass die neuen Bauten den Bedürfnissen der Schüler, Lehrer und Bevölkerung gerecht werden? – Wir erinnern uns noch gut an die Kontroversen um die «Boppi-Wiese», wo ein Teil des Quartiers sich zu wenig abgeholt fühlte.
Mit den Schulen, also der Lehrer- und Schülerschaft, und den Schulleitungen stehen wir ohnehin im permanenten Kontakt. Jene Bedürfnisse können wir umgehend abholen, was auch in verschiedenen Formen erfolgt. Schul- und Tagesbetreuungsbauten haben darüber hinaus aber auch einen Treffpunkt- und Sozialcharakter für die Quartiere. Deshalb ist es wichtig, dass die Ideen von Elternforen, Quartiervereinen, der Kirche, Vereinen, dem Sport oder der Kultur abgeholt werden. Selbstverständlich können nicht alle Ideen umgesetzt werden, aber letztlich schafft das einen Mehrwert für alle.
Die Stadt hat aus der Situation im Boppartshof Lehren gezogen. Das soll so nicht mehr passieren.
Für mich persönlich ist es wichtig, dass die Interessen und das Wohl der Allgemeinheit gegenüber Partikularinteressen Vorrang haben. Einzeleinsprachen führen oft zu längeren Verzögerungen bei unseren Projekten.
Die Leichtathletikanlagen im Neudorf und das Hallenbad Blumenwies stehen vor grossen Veränderungen. Welche Verbesserungen sind geplant und wie sieht der Zeitplan aus?
Die grosse Veränderung im Neudorf ist mit der Totalsanierung der Rundbahn und dem angegliederten Wurfzentrum (Kugel, Hammer, Diskus) seit der Inbetriebnahme im September 2023 abgeschlossen. Nebst dem Trainings- und Eventbetrieb (UBS-Kids-Cup, Challenger-Meeting) werden neu auch die Meisterschaftsspiele von American Football dort ausgetragen. 2026 soll das Projekt der Hochbauten (Tribüne, Materialgebäude und Garderobengebäude) gestartet werden.
Das Hallenbad erhält eine Verdoppelung der Wasserfläche von rund 700 auf neu rund 1'400 m², dies wegen der aktuell herrschenden akuten Wasserflächenmangellage. Ein zusätzliches Wasserbecken mit Hubboden eignet sich insbesondere auch bestens für das Schulschwimmen. Ein attraktives und modernes Wellness- und Massageangebot rundet das Ganze ab. Das Projekt liegt im Zeitplan; der voraussichtliche Baustart ist Mitte Juli 2025. Wir rechnen mit einer Bauzeit von rund 2 ¼ Jahren.