In den St.Galler Kehrichtverbrennungsanlagen hingegen wurde mehr Abfall thermisch verwertet. Diese und weitere Entwicklungen rund um das Thema Abfall, Kehrichtverbrennung und Deponien zeigen die Auswertungen des Amtes für Umwelt zur Abfallstatistik 2022.
190'000 Tonnen
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 190'000 Tonnen Siedlungsabfälle durch die Gemeinden gesammelt. Etwa die Hälfte davon ist Kehricht (vermischte Abfälle aus Privathaushalten, welche der Verbrennung zugeführt werden), die andere Hälfte sind Wertstoffe wie Glas, Papier, Altmetalle, biogene Abfälle, PET etc. Für das Jahr 2022 ergibt dies eine Abfallmenge von 360 Kilogramm pro Einwohnerin und Einwohner, die 15 Kilogramm tiefer ist als im Jahr 2020.
Weniger mineralische Bauabfälle
Rund 700'000 Tonnen mineralische Bauabfälle fielen im Jahr 2022 an. Das sind rund sechs Prozent weniger als im Jahr 2020. Von dieser Menge wurden 90 Prozent wiederverwertet und der Bauwirtschaft wieder zur Verfügung gestellt. Nicht dem Recycling zugeführte Bauabfälle wurden auf Deponien abgelagert. Im Kanton St.Gallen wurden im Jahr 2022 an 16 Standorten Deponien betrieben. Die Mengenentwicklungen der deponierten Abfälle unterscheiden sich je nach Typ der Deponie.
Mehr Abfall verbrannt - auch ausländischen
In den drei St.Galler Kehrichtverbrennungsanlagen sind im Jahr 2022 410'000 Tonnen Abfälle thermisch verwertet worden. Das sind fünf Prozent mehr als im Jahr 2020. Grund dafür ist eine Zunahme importierter Abfälle aus dem Ausland. Damit lieferten die drei Anlagen zusammen 144'000 MWh Strom, was dem Bedarf von ungefähr 29'000 Haushalten entspricht. Zudem wurden ebenfalls 440'000 MWh Wärme abgegeben.
Mehr Details bietet der Bericht «Abfallstatistik Kanton St.Gallen 2022», der als Nummer 107 in der Reihe «Statistik aktuell» der kantonalen Statistik publiziert wird. Er erscheint im Zweijahresrhythmus und kann hier heruntergeladen werden.