Am 25. Juni werden wieder Traktanden besprochen im Stadtparlament. Doch das findet nicht wie gewohnt im Waaghaus statt, sondern im Kantonsratssaal. Erst Ende August kehrt das Parlament wider zurück zum angestammten Platz. Doch warum?
Wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt, finden heuer Public Viewings für die EM im Rathaus statt. Zwischen 14. Juni und 14. Juli finden sich hier statt dem Parlament Fussballbegeisterte zusammen. Der Umzug rührt unter anderem daher, dass das Public Viewing den Parlamentsbetrieb stören würde.
Synergien nutzen
Der Umzug lässt die altbekannte Frage wieder hochkommen: Warum zügelt das Parlament nicht fix in die Pfalz? Es würde Sinn machen, denn damit könnten die Sitzungen live im Internet gestreamt werden – wie es auch der Kantonsrat macht.
Bereits 2015 forderte ein Postulat eine Auslegeordnung diesbezüglich. 2017 wurde zudem auch das Waaghaus renoviert – für die nächsten Zehn Jahre. Und diese sind auch bald schon vorbei.
2016 flatterte der stadträtliche Bericht ins Haus. Zwar ist ein Umzug machbar, aber: «So lange für das Waaghaus keine überzeugenden neuen Nutzungsideen vorliegen beziehungsweise deren Umsetzung nicht beschlossen ist, besteht keine Notwendigkeit, die Sitzungen des Stadtparlaments in den Kantonsratssaal zu verlegen. Für die weitere Zukunft bleiben alle Optionen offen.»
Heimat der städtischen Politik
Stadtratspräsident Vica Mitrovic sieht keine Option. Auf Anfrage vom Tagblatt sagt er: «Das Stadtparlament gehört ins Waaghaus.» Schliesslich tage man hier seit 1963. Das Waaghaus sei die Heimat der städtischen Politik.
Also wird es demnächst wohl keinen fixen Umzug geben. Jedenfalls suggeriert das der Präsident.
Und wie sieht es für das Waaghaus generell aus? Standortförderung und Hochbauamt machen eine Potenzialstudie für das Gebäude – Ergebnisse noch dieses Jahr.