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Stadt St.Gallen
06.06.2024

SVP will kein Tram in St.Gallen

Geht es nach der SVP, soll das Trogenerbähnli der einzige Zug sein, der über St.Galler Strassen rollt.
Geht es nach der SVP, soll das Trogenerbähnli der einzige Zug sein, der über St.Galler Strassen rollt. Bild: Stapo SG
In der Diskussion um die Entlastung des Verkehrs in der Stadt St.Gallen wurde auch immer wieder die Option einer Strassenbahn in den Raum gestellt. Die SVP Stadt St.Gallen ist klar dagegen. Sie hält die Planung eines solchen Projekts für Steuergeldverschwendung.

In einer Medienmitteilung schreibt die SVP Stadt St.Gallen Folgendes:

«Die SVP der Stadt St.Gallen ist der festen Überzeugung, dass es keinen Sinn macht, auch nur einen Rappen in die Planung eines Tramprojekts in der Stadt St.Gallen zu investieren.

S-Bahn- und Buskonzept überarbeiten

Die SVP der Stadt St.Gallen sieht viel grösseres Potenzial, die S-Bahn-Linien so auszubauen, dass der 15-Minuten-Takt in den St.Galler Stadtbahnhöfen eingeführt werden kann und dann das Buskonzept auf diese Bahnhöfe abgestimmt und neu aufgebaut wird.

Mit einem astförmigen Bussystem ab den 3 Bahnhöfen und 2 durchgehenden Buslinien durch die Stadt, gewinnen die Quartiere an Attraktivität und eine bessere Anbindung an das Bahnsystem. So kann man vorhandene Infrastruktur und geplante grössere Bahnhöfe nutzen und vorhandene Transportmittel verwenden.

Die Gründe für die Ablehnung des Tramprojektes sind vielfältig und überzeugend:

  1. Unfähigkeit bei der Bauplanung: Die Stadt St.Gallen hat bereits bewiesen, dass sie nicht in der Lage ist, ein Busdepot zu bauen (Busdepotdebakel). Es ist daher mehr als unwahrscheinlich, dass sie auch noch ein Tramdepot oder kombiniertes Bus-/Tramdepot erfolgreich umsetzen könnte
  2. Finanzielle Misere: Angesichts der maroden Finanzlage der Stadt ist die Finanzierung eines solchen Projekts, selbst mit Unterstützung des Kantons, auch in weiter Zukunft nicht realisierbar, weshalb man keine Steuergelder verschwenden darf, um nur schon darüber nachzudenken.
  3. Ungeeignete Infrastruktur: Die Strassen in St.Gallen sind zu schmal, um Platz für Busspuren, Tramspuren und Velospuren zu schaffen. Wenn überhaupt, sollte man ein zukunftsträchtiges Transportmittel in Betracht ziehen, das keine weiteren Spuren oder gar Doppelspuren benötigt und den anderen Verkehrsteilnehmenden den knappen Platz wegnimmt. Wenn, dann sollte ein solches Projekt in die Höhe oder Tiefe gehen.
  4. Geeignetere Massnahmen: Die Probleme im ÖV sind hausgemacht. Stadt und Kanton sollen die begrenzten Ressourcen in Ideen investieren, welche rascher umgesetzt werden können, wie S-Bahn-Linie, 15-Minuten-Takt, astförmiges Bussystem etc.
  5. Technologische Rückständigkeit: Wir sind zukunftsgerichtet und wollen nicht in eine 200 Jahre alte Technologie investieren. Wenn überhaupt, sollten Überlegungen zu neuen, zukunftsgerichteten Technologien wie Magnetschwebebahnen oder selbstfahrenden Metros angestellt werden.

Grundlagen stimmen nicht

Es ist jedoch von grösster Wichtigkeit, dass zunächst die anderen dringenden Probleme, insbesondere die finanziellen Herausforderungen der Stadt, gelöst werden. Bevor wir uns mit solchen Luftschlössern befassen, müssen die Grundlagen in Ordnung gebracht werden. Die Machbarkeitsstudien haben ja bereits gezeigt, in welche Richtung es gehen soll.

Die SVP der Stadt St.Gallen fordert die Regierungen des Kantons und der Stadt auf, ihre Ressourcen und Anstrengungen auf die dringend notwendigen Verbesserungen der aktuellen Situation zu konzentrieren, anstatt utopische, unrealistische und finanzielle nicht tragbare Projekte zu verfolgen. Allfällig begonnene Projektstudien sind sofort zu beenden, um einer weiteren Verschwendung von Steuergeldern Einhalt zu gebieten.»

pd/jos
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