Der Tag der Arbeit ist in St.Gallen kein Feiertag. Im Vergleich mit anderen Schweizer Städten wie Zürich oder Basel ist daher der Demonstrationszug schon fast bescheiden. Kurz vor 17 Uhr versammelten sich rund 800 Menschen bei strahlendem Sonnenschein vor der Grabenhalle.
Viel Prominenz
Mit von der Partie waren auch einige Aushängeschilder der linken Politik. Florian Kobler, SP-Kantonsrat und Abteilungsleiter der Paritätischen Kommissionen bei der Arbeitergewerkschaft Unia, Barbara Gysi, St.Galler SP-Nationalrätin und sogar der Co-Präsident der SP Schweiz, Cédric Wermuth spannten sich an vorderster Front ein.
Aber auch die neu gewählte Regierungsrätin Bettina Surber, SP-Nationalrätin Claudia Friedl, Ex-Regierungsrat Fredy Fässler und Stadtpräsidentin Maria Pappa mischten sich unter die Massen.
Friedlicher Umzug
Pünktlich um 17 Uhr war Abmarsch. Die Route führte den Zug vorbei an neuralgischen Punkten der Stadt, über die Poststrasse zum Bahnhof, von dort durch die Vadianstrasse und die Multergasse zum Bärenplatz und schliesslich über Marktgasse und Metzgergasse zurück zur Grabenhalle.
Die Stimmung war friedlich. Die Blasmusik stimmte «Die Internationale» an, Fahnen der Juso, des Frauenstreiks und vielen weiteren wehten durch die Luft und einige der Demonstranten skandierten Parolen. Einzig beim Bahnhof kam es kurz zu einem Engpass, mehrere Busse stauten sich. «Ich dachte, ihr seid für den ÖV», witzelte eine Polizistin.