Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
17.04.2024
17.04.2024 10:39 Uhr

Projekt «Ausrufezeichen» gibt Betroffenen eine Stimme

Zwischen 13. Mai und 2. Juni stehen Flächen, die normalerweise für Werbung verwendet werden, für Mitteilungen, Forderungen, Wünsche, Kritik, Appelle und Poesie von Menschen mit Behinderung zur Verfügung
Zwischen 13. Mai und 2. Juni stehen Flächen, die normalerweise für Werbung verwendet werden, für Mitteilungen, Forderungen, Wünsche, Kritik, Appelle und Poesie von Menschen mit Behinderung zur Verfügung Bild: ausrufezeichen.ch
Im Rahmen der Nationalen Aktionstage Behindertenrechte, die von Mitte Mai bis Mitte Juni stattfinden, organisieren verschiedene soziale St.Galler Organisationen mit Unterstützung der Stadt das Kunstprojekt «Ausrufezeichen». Es gibt Menschen mit einer Behinderung eine Stimme. In drei Workshops erarbeiten sie kreative Plakate, die ab Mitte Mai in der ganzen Stadt einen Blickfang bilden.

Im Mai jährt sich zum zehnten Mal der Beitritt der Schweiz zum Übereinkommen der UNO über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Ein Grund zu feiern!

Zugleich wird anlässlich des Jubiläums des Übereinkommens, das auch UN-Konvention Behindertenrechte genannt wird, aber auch deutlich, dass in deren Umsetzung noch viel zu tun ist. Weiterhin begegnen Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag in der Schweiz zahlreichen Barrieren auf unterschiedlichsten Ebenen, durch die nicht zuletzt ihre Teilhabe an der Gesellschaft behindert wird.

Um auf diese Situation hinzuweisen, finden von Mitte Mai bis Mitte Juni die Nationalen Aktionstage Behindertenrechte statt.

Mit unterschiedlichsten Aktionen wird sowohl auf die Rechte von Menschen mit Behinderung und die von der Schweiz ratifizierte UN-Konvention aufmerksam gemacht.

Eine dieser Aktionen ist das kollaborative Kunstprojekt «Ausrufezeichen». Zwischen 13. Mai und 2. Juni werden Flächen im öffentlichen Raum, die normalerweise für Werbung verwendet werden, umgenutzt und stehen für Mitteilungen, Forderungen, Wünsche, Kritik, Appelle und Poesie von Menschen mit Behinderung zur Verfügung.

Bild: ausrufezeichen.ch

«Das Projekt gibt Menschen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung eine Stimme und die Möglichkeit, ihre Sicht auf das Thema der UN-Behindertenrechtskonvention wie Teilhabe, Selbstbestimmung oder Barrierefreiheit zu zeigen. In drei verschiedenen Workshops erarbeiten sie kreative Plakate, die ab Mitte Mai in der ganzen Stadt einen Eye-Catcher bilden und ein lautstarkes Ausrufen – mitten in der Stadt, mitten in der Gesellschaft», sagt Andrea Trunz vom Projektteam.

Das grosse Format der Plakate mitten in der Stadt ermöglicht ein lautstarkes Ausrufen – mitten in der Gesellschaft.

Text und Layout der Plakate werden über den April von deren Autor:innen in Workshops erarbeitet. Auf den Plakaten ist bewusst nur der von ihnen verfasste Text zu lesen.

So werden die Aussagen, die zunächst auch irritieren können, gehört und wahrgenommen, bevor eine Einordnung erfolgt. Diese wird ermöglicht durch die das Projekt begleitende Pressearbeit sowie die Website www.ausrufezeichen.ch, die über einen auf den Plakaten aufgedruckten QR Code aufrufbar ist.

«Die sozialen Organisationen bleiben im Hintergrund und treten auch auf den Plakaten nicht in Erscheinung. Vielmehr sollen Betroffene eine Stimme und Sichtbarkeit erhalten, damit das Bewusstsein für die Umsetzung der UN-Behindertenrechte in der Öffentlichkeit gestärkt wird und auch auf der politischen Agenda seinen festen Platz hat», so Andrea Trunz.

«Ausrufezeichen» wird unterstützt von: Vielraum, Valida, Förderraum, GHG Sonnenhalde-Tandem, Obvita, Workaut, Procap, Pro Infirmis und der Stadt St.Gallen.

pd/stz.
Demnächst