Die Rechnung 2023 schliesst bei einem Gesamtaufwand von 54.4 Millionen Franken um 3.7 Millionen besser ab als budgetiert. Somit resultiert statt einem Defizit von 3.4 Millionen ein minimaler Ertragsüberschuss von rund 266'000 Franken. Der positive Steuerabschluss trägt massgeblich zum besseren Abschluss bei. Wie die Gemeinde bereits Mitte Februar berichtet hat, lagen die Einkommens- und Vermögenssteuern um 2.6 Prozent über dem Budget. Bei den Grundstückgewinnsteuern wurde dank einzelner Handänderungen gar ein Rekordergebnis erzielt. Zu den höheren Steuereinnahmen sind auch tiefere Nettoaufwände für das bessere Ergebnis verantwortlich.
Tiefere Sozialkosten fallen ins Gewicht
Der tiefere Nettoaufwand im Asylwesen von knapp 1.5 Millionen fällt ins Gewicht. Da im vergangenen Jahr keine zusätzlichen Flüchtlinge aufgenommen werden mussten, liegen die Unterstützungsbeiträge an vorläufig aufgenommene Ausländer und Flüchtlinge unter dem Budget. Höheren Nachzahlung des TISG (Trägerverein Integrationsprojekte St.Gallen) sowie höhere Kantonssubventionen bei Integrationsmassnahmen tragen auch zum besseren Ergebnis bei.
Geringere Bildungskosten
Im Bereich der Bildung zeigt sich eine Besserstellung um rund 875'000 Franken. Der Finanzbedarf der Oberstufenschule Grünau liegt um knapp 298'000 Franken tiefer als budgetiert. Auch in der Primarschule führten eine Vielzahl an kleineren Minderaufwände wie zum Beispiel geringere Lohnkosten aufgrund der Anstellung von Junglehrpersonen oder weniger Einsätze des schulpsychologischen Dienstes zur Besserstellung gegenüber dem Budget.
Diverse Minderaufwände
Verschiedene weitere Konten weisen auch Minderaufwänden auf. Bei der Allgemeinen Verwaltung reduzierte sich beispielsweise der Lohnaufwand da verschiedene Stellen (Ratskanzlei, Betreibungsamt und Bauverwaltung) längere Zeit nicht besetzt werden konnten. Der Personalmangel musste jedoch mit Springereinsätzen überbrückt werden, was wiederum zu Mehrkosten führte. Bei den Gemeindestrassen liegt zudem ein Minderaufwand vor, der mit einem geringeren Aufwand beim Winterdienst und der Reduktion beim Strassenunterhalt begründet ist.
Höhere Pflegefinanzierung
Im Bereich der Gesundheit liegen Mehraufwendungen vor. Die Finanzierung der stationären Pflege beansprucht rund 300'000 Franken mehr als erwartet und auch die ambulante Krankenpflege verzeichnete im vergangene Jahr Mehrkosten. Auch bei der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen liegen die Aufwände über dem Budget, da unter anderem auch Unterbringungen in geschlossene Institutionen nötig waren.
Verzicht auf Gewinnablieferung
Die Elektrizitätsversorgung Wittenbach schliesst bei einem Gesamtaufwand von rund 10.8 Millionen mit einem leichten Defizit von rund 18'000 Franken ab, budgetiert war ein Defizit von knapp 782'000 Franken. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde auf eine Gewinnablieferung zu Gunsten des Allgemeinen Haushaltes der Gemeinde Wittenbach in der Höhe von 1’000'000 Franken verzichtet.
Die Genehmigung der Jahresrechnung 2023 durch die Stimmberechtigten erfolgt im Rahmen der Bürgerversammlung vom 27. Mai 2024. Die Jahresrechnung kann ab Montag, 29. April 2023 auf www.wittenbach.ch eingesehen oder in der Ratskanzlei in gedruckter Form bestellt oder abgeholt werden.