Der Dokumentarfilm «Von Kindern und Bäumen» begleitet die Kinder durch die vier Jahreszeiten und zeigt, wie sie allein oder in Gruppen durch den Wald streifen, in der inspirierenden Umgebung Werkzeuge für ihre Spiele finden, diskutieren, Konflikte austragen und Lösungen finden.
Vom Wald lernen
Wie in kaum einem anderen Naturraum lernen die Kinder im Wald Achtsamkeit und Verständnis gegenüber der Natur. Hier werden ihre Sinneswahrnehmung, Motorik und Eigenverantwortung gefördert; ganz selbstverständlich sind sie mit Leben und Sterben, Veränderungen und Kreisläufen konfrontiert.
Jedes Kind hat einen Baumfreund, von dem es sich verabschieden muss, wenn der Zeitpunkt kommt, in die «normale» Schule zu wechseln, was nicht ohne Wehmut geschieht – es sind berührende Szenen. Beeindruckend ist auch, wie frei und selbstbestimmt sich die Kinder bewegen, entgegen der gesellschaftlichen Entwicklung, die deren Radius und Selbständigkeit immer weiter einschränkt.
St.Gallen als Pioniere in der Waldschulpädagogik
Die Idee der Waldschule ist aus verschiedenen Bildungsbewegungen hervorgegangen, die den Wert von Naturerfahrungen für kindgerechtes, ganzheitliches Lernen erkannt haben. St.Gallen nimmt in der Waldschulpädagogik eine Pionierrolle ein: Vor über 20 Jahren wurde hier die erste Waldschule der Schweiz eröffnet.
Der Dokumentarfilm der Regisseurin Natalie Pfister feierte seine Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen vor einem begeisterten Publikum. Das Gespräch nach dem Film findet mit Regisseurin Natalie Pfister und Eva Helg, pädagogische Leitung Waldkinder St.Gallen, statt. Das Gespräch führt Mandy Falkenreck, Institut für Soziale Arbeit und Räume OST – Ostschweizer Fachhochschule.