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Stadt St.Gallen
10.03.2024
07.03.2024 22:55 Uhr

Marta Margnetti, JPP und Alexandra Sheherazade Salem in der «Kunst Halle St.Gallen»

Eines der ausgestellten Kunstwerke zeigt ein Backgammon-Spiel.
Eines der ausgestellten Kunstwerke zeigt ein Backgammon-Spiel. Bild: KHSG
Noch bis zum zwölften Mai 2024 können in der «Kunst Halle St.Gallen» Ausstellungsstücke von ganz besonderen Künstlerinnen bestaunt werden.

Die «Kunst Halle St.Gallen» freut sich, neue Werke von drei Künstlerinnen zu zeigen. In der Einzelausstellung «Serenata» präsentiert Marta Margnetti raumgreifende Arbeiten, deren Detailwelt von bronzenen Zikaden bis zu getöpferten Serigrafien reicht. Parallel bringt der Nachwuchsförderpreis New Heads der Kunst- und Designhochschule Head – Genève JPP (von j’en peux plus, frz. ich kann nicht mehr) und Alexandra Sheherazade Salem nach St.Gallen.

Während die drei Künstlerinnen sich durch eine je eigene Ästhetik und Materialwahl auszeichnen, vereint sie doch ein gemeinsamer Ausgangspunkt: die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte. Welche Rollen lebt uns unsere Familie vor? Wie viel übernehmen wir von unseren Eltern? Was bedeutet es, verinnerlichten Vorstellungen zu entwachsen – und welche Grundsätze behalten wir bei? Die Künstlerinnen folgen diesen Fragen mit ganz unterschiedlichen Mitteln, und streifen dabei so grosse Themen wie Häuslichkeit, Generationen, Liebe, Erinnerungskultur, Frauenbilder und Sprache.

Marta Margnetti

Marta Margnetti (*1989 in Mendrisio/CH) arbeitet in zahlreichen Materialien und Texturen. Glasierte Keramik, traditionelle Bautechniken, filigrane Bronzen, raumgreifende Soundarbeiten und gefundene Objekte ziehen sich durch die Werke der Tessinerin. In ihrer bislang grössten institutionellen Ausstellung in der Deutschschweiz führt Margnetti bestehende Arbeiten fort und präsentiert zugleich neue, für die «Kunst Halle St.Gallen» entwickelte Installationen. Im Herzen ihrer Einzelschau steht eine sehr persönliche Klangarbeit, deren Grundlage ein Gespräch mit ihrer Mutter ist. Auf der Suche nach den Welt- und Selbstbildern der Frauen ihrer Familie sammelt Margnetti Erinnerungen, Laute und Stimmungen ein, die sie zu unterschiedlichen Materialdetails verflechtet. Dabei wird die visuelle Umgebung der Familie ebenso erfahrbar wie der unsichtbare Raum des Gedächtnisses und der Vorstellung.

  • Marta Margnetti, Formicolio I, Formicolio II, Formicolio III, 2023 (links); Gelosie (parete), 2023 (rechts). Bild: KHSG
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  • Marta Margnetti, Wisteria Drops, 2024 (links); Homeplace placeholder, 2023 (rechts). Bild: KHSG
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  • Marta Margnetti, «Serenata», Ausstellungsansicht, 2024. Bild: KHSG
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JPP & Alexandra Sheherazade

JPP (*1997 in Genf/CH) und Alexandra Sheherazade Salem (*1996 in La Gruyère/CH) sind Absolventinnen des Masterstudiengangs Bildende Kunst an der Head – Genève und Preisträgerinnen des Nachwuchs- förderpreises New Heads. Über das Studium hinaus verbindet die beiden Künstlerinnen eine gemeinsame künstlerische Praxis, die von Fragen um das Thema der Identität und der Sprache geprägt ist. Die Begegnung, Auseinandersetzung und Zusammenarbeit mit ihren Eltern spielt auch in ihren Arbeiten eine entscheidende Rolle: während die albanische Künstlerin JPP die Handschrift ihrer Mutter künstlerisch in ein repetitives Wandmuster übersetzt, stellt Salem ein Backgammon-Spiel mit ihrem Vater als Videoarbeit nach.

Dabei spüren die Künstlerinnen den persönlichen Lebensgeschichten nach, die von Migration, Nähe, Fremd- und Verbundenheit geformt wurden und ihren persönlichen Erfahrungsrahmen geprägt haben.

  • New HEADS: JPP & Alexandra Sheherazade Salem, Ausstellungsansicht, 2024. Bild: KHSG
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  • Alexandra Sheherazade Salem, jāt khāli: farsi translates as ‘your seat is empty’; (it is addressed to someone who is missed, is missing), Detail, 2024. Bild: KHSG
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  • JPP, Ilaçi i zemrës II (The heart’s remedy II), 2024. Bild: KHSG
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Marta Margnetti (*1989 in Mendrisio/CH) lebt und arbeitet in Lugano/CH. Margnetti hat den Artist-run-Space Sonnenstube (Lugano/CH) mitbegründet und ist seit 2018 Co-Direktorin des independent cultural space Morel (Lugano/CH). Einzel- und Doppelausstellungen (Auswahl): Galleria Daniele Agostini, Lugano/CH (2023); Photobastei, Zürich/CH (2022); Mayday, Basel/CH (2021). Gruppenausstellungen (Auswahl): Swiss Art Awards (2023); Nida Art Colony of the Vilnius Academy of Arts, Neringa/LT (2022); Lateral Roma, Rom/IT (2022); Kunsthalle Basel, Basel/CH (2018); Museo Cantonale d‘Arte, Ex Macello, Lugano/CH (2017).

Imeri Xheneta (*1997 in Genf/CH) lebt und arbeitet unter dem Pseudonym JPP in Genf/CH. Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl): Art Genève, Genf/CH (2024); Dampfzentrale, Bern/CH (2023); Lehaim, Sofia/BG (2023); The National Gallery of Kosovo, Pristina/XK (2023); Topic, Genf/CH (2022); Buropolis, Marseille/FR (2022). Performances (Auswahl): Plaine de Plainpalais, Genf/CH (2023); Wallstreet, Fribourg/CH (2021).

Alexandra Sheherazade Salem (*1996 in La Gruyère/CH) lebt und arbeitet in Genf/CH. Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl): Material, Zürich/CH (2023); Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich/CH (2023); Le 125, Bruxelles/BE (2023); Arsenic, Lausanne/CH (2022); Forde, Genf/CH (2022). Screenings: Bangalore Queer Film Festival, Bangalore/IN (2023); Selection 5e, Centre d’Art Contemporain, Genf/CH (2021). Performances (Auswahl): Plaine de Plainpalais, Genf/CH (2023); Centre d’Art Contemporain Genève, Genf/CH (2021).

pd/fam
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