Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Schweiz
03.03.2024
04.03.2024 14:33 Uhr

Eingebürgerter Tunesier verletzt orthodoxen Juden lebensbedrohlich

Die Polizei nahm den Täter fest. (Symbolbild)
Die Polizei nahm den Täter fest. (Symbolbild) Bild: Kapo SG
Am späten Samstagabend hat im Zürcher Kreis 2 ein 15-jähriger Islamist einen orthodoxen Juden mit einer Stichwaffe angegriffen. Die Polizei schliesst ein antisemitisch motiviertes Verbrechen nicht aus.

Gemäss dem «Tages Anzeiger» hat ein 15-jähriger Schweizer tunesischer Herkunft am Samstagabend in der Stadt Zürich einen orthodoxen Juden mit einer Stichwaffe lebensbedrohlich verletzt. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen vor Ort fest, wie sie in der Nacht auf Sonntag mitteilte.

Der Angreifer soll kurz vor der Tat laut mehreren Zeugenaussagen «Tod aller Juden» und «Allahu Akbar» gerufen haben.

Laut dem «Blick» sprach der Jugendliche in Videos davon, eine Synagoge zu überfallen und zu versuchen, «so viele Juden wie möglich zu töten». Dann sage er, dass er auf die Strasse gehen und versuchen wolle, alle Ungläubigen «da draussen abzuschlachten».

Hintergründe unklar

Der verletzte 50-jährige Mann musste durch die Sanität hospitalisiert werden, wie die Stadtpolizei Zürich in der Medienmitteilung weiter schrieb. Die laufenden Ermittlungen würden die Möglichkeit eines antisemitisch motivierten Verbrechens explizit einschliessen, hiess es.

Die Hintergründe und der Tathergang waren zum Zeitpunkt der Mitteilung unklar. Der Angriff habe sich im Zürcher Kreis 2 ereignet. Um 21.35 Uhr sei bei der Einsatzzentrale die Meldung über einen Streit unter mehreren Personen eingegangen.

Die Kantonspolizei Zürich und die zuständige Jugendanwaltschaft ermittelten in alle Richtungen. Weitere Informationen stellte die Stadtpolizei Zürich für Sonntagvormittag in Aussicht.

Antisemitismus nimmt zu

Antisemitismus-Vorfälle haben sich in der Schweiz seit dem Angriff der Hamas in Israel im Oktober 2023 und dem Krieg in Nahost gehäuft. Kürzlich veröffentlichte die Westschweizer Fachstelle gegen Antisemitismus und Diffamierung (Cicad) Zahlen, wonach antisemitisch motivierte Vorfälle in der Westschweiz 2023 um 68 Prozent zunahmen. Fast die Hälfte davon ereignete sich nach dem 7. Oktober.

Thomas Renggli
Demnächst