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Stadt St.Gallen
29.02.2024
29.02.2024 08:37 Uhr

«Es ist traurig, wie das Land bachab geht»

Esther Granitzer ist mit Ueli Maurer bekannt – und damit stark mit der SVP verankert.
Esther Granitzer ist mit Ueli Maurer bekannt – und damit stark mit der SVP verankert. Bild: zVg
Esther Granitzer will für die SVP in den Kantonsrat. Was treibt sie an, was bewegt sie und wohin will sie unseren schönen Kanton und insbesondere unsere wundervolle Stadt bringen? Das und noch viel mehr erklärt sie im Interview.

Dr. scient. med. Esther Granitzer ist eine Komplementärmedizinerin mit einer eigenen Praxis in St.Gallen. Die doktorierte Medizinwissenschaftlerin feiert seit mehreren Jahrzenten Erfolge und wagt nun auch den Schritt in den Kantonsrat. Mit der Spezialisierung auf Gesundheitsrecht und Gesundheitspolitik gibt es eine sehr gute Ausgangslage.

Mehr Medizinpolitik

Der Schritt in die Politik kommt für Granitzer nicht von heute auf morgen. Tatsächlich hat sie bereits jetzt einen ordentlichen Rucksack gefüllt mit politischen Erfolgen und Erfahrungen in allen Teilen des Lebens. «Ich habe vor vier Jahren das erste Mal für den Kantonsrat kandidiert und bekam damals – obwohl völlig unbekannt – 4042 Stimmen.» Damit landete sie (nach Stimmenanzahl) von über 300 Kandidaten auf dem 34. Platz.

Der nächste Erfolg sollte sich gerade einmal wenige Monate später einstellen: «Bei den Stadtparlamentswahlen hatte ich bereits 4140 Stimmen und wurde so direkt beim ersten Mal gewählt.» Granitzer ist dankbar für den Erfolg und das ihr entgegengebrachte Vertrauen, aber merkt auch, dass sie noch mehr bewirken kann und will.

Daher will sie hoch hinaus, indem sie jetzt auch noch für den Kantonsrat kandidiert und dort die vielseitigen Erfahrungen aus der Gesundheitsbranche sowie insbesondere ihre Spezialisierungen auf Gesundheitsrecht und Gesundheitspolitik umsetzt. Ihr Rucksack ist gross – doch ihre Pläne sind noch viel grösser.

«Ich habe mich im Stadtparlament gut eingelebt. Seit vier Jahren darf ich die Fraktions-Gesundheitskommission des Kantons und auch jene auf nationaler Ebene beratend unterstützen. Dennoch merke ich, dass ich als Medizinerin mit Abschlüssen in Gesundheitsrecht und Gesundheitspolitik mehr erreichen kann.» Und genau diese Erfahrungen will sie im Kantonsrat einbringen. Denn: Die Stadt habe kaum Medizin-Themen. «Ausser die Spitex – diese wurde aber in eine AG umgewandelt und dadurch hat das Stadtparlament leider kein Mitspracherecht mehr und ist nicht mehr zuständig.»

Granitzer: «Bei den Stadtparlamentswahlen hatte ich bereits 4140 Stimmen und wurde so direkt beim ersten Mal gewählt.» Bild: zVg

Ein nicht funktionierendes Konstrukt

Ins Rennen geht die Medizinerin für die SVP. Das hat viel mit persönlicher Überzeugung zu tun: «Die SVP ist die einzige Partei, die sich konsequent für die Schweizer einsetzt. Sie steht ein für eine Schweiz als freien Staat, ohne Anbindung an die EU. Mein Vater und meine ganze Verwandtschaft väterlicherseits sind Österreicher. Mein Partner wiederum wurde in Bayern, also in Deutschland, geboren. Er wuchs dort auf, bevor er vor fast 20 Jahren in die Schweiz kam.» Mittlerweile habe er einen Schweizer Pass.

«Wenn ich mit all diesen Personen aus den EU-Mitgliedsstaaten spreche, merke ich, wie sehr sie uns und unsere Unabhängigkeit beneiden.» Die EU sei ein «grosses» und «nicht funktionierendes» Konstrukt. Feststellbar sei dies derzeit vor allem im Nachbarland Deutschland. «Es ist traurig, zu sehen wie das Land bachab geht. Das höre ich immer wieder.»

Keine blinde, stumme und taube Parteisoldatin

Mit diesen Anliegen befindet sie sich innerhalb der SVP in bester Gesellschaft. Dennoch kann Granitzer auch das eine oder andere Mal von der Parteinorm abweichen und eigene Ziele verfolgen – auch mit parteifremden Fraktionen. «Ich bin in etlichen Themen auf der Parteilinie, aber ich stehe hin, wenn mir etwas nicht passt. Und im Notfall stelle ich mich auch gegen die Parteimeinung der Stadt-SVP. Denn diese kann auch schon mal von der Kanton-SVP abweichen.»

Sie setzt sich beispielsweise für das Mitspracherecht der Bevölkerung bei den WHO-Verträgen ein und habe auch schon mit anderen Parteien gemeinsam Vorstösse erarbeitet. «Zum Beispiel gegen das Herumliegen der Elektro-Trottis und für das grüne Gallustal. Ich habe als einzige Bürgerliche mit der linken Seite gegen die Gesichtserkennung gestimmt, die für den öffentlichen Grund diskutiert wurde. Zudem ging mein aufwändig recherchiertes «Gegenwind-Votum» gegen die geplanten 9 Windräder auf der Waldegg und zusätzliche rund um die Stadt St.Gallen, auf vielen Kanälen viral.»

Granitzer posiert stolz vor einem ihrer Wahlplakate. Bild: zVg

Um das Gesundheitssystem besorgt

Leider sind das aber nicht die einzigen Probleme, mit denen die Stadt und der Kanton derzeit zu kämpfen haben. Brandaktuell ist beispielsweise nach wie vor der Stellenabbau im Kanti. Vor allem wenn zeitgleich auch ein Neubau errichtet wird. Was sagt eine Medizinerin dazu, die zwar an sich nicht betroffen ist, aber dennoch diese Entwicklung in ihrer Branche feststellt? «Auch wenn wir uns um die Qualität der Gesundheitsversorgung keine Sorgen machen müssen, wirft der Stellenabbau beim KSSG viele Fragen auf.»

Sie habe sich daher selber die Mühe gemacht, um beim Direktionssekretariat der Pflege vom KSSG, beim Personal und den Pflegern sowie auch den eigenen Patienten nachzufragen, wie die Lage derzeit aussehe. «Von der Direktion habe ich nur unklare Antworten erhalten, doch vom Personal und den Patienten vernahm ich eine grosse Unsicherheit rund um die kommunizierten Entlassungen. Es ist schlimm, dass viele Mitarbeiter in Angst und Schrecken versetzt und solche Spiele auf dem Rücken der Angestellten ausgetragen werden.»

Doch zurück zur Gesundheitsversorgung: «Klar ist, dass die vier Spitalregionen zusammen rund 8'000 Mitarbeiter haben und dass die 117 Entlassungen vor bald fünf Monaten insgesamt 81 Vollzeitstellenprozent getroffen haben.» Daher seien vor allem also Teilzeitpensen reduziert worden. Ausserdem sei auch bereits wieder Personal eingestellt worden. Demnach seien derzeit rund 147 Stellen ausgeschrieben. (Stand 27.02.2024, 13:27)

Abriss von renovierten Spitälern?

Die gesundheitlichen Themen sind Granitzer daher sehr wichtig. Im Kantonsrat will sie sich für viele dieser Themen stark machen. Dazu zählt auch die finanzielle Gesundheit. «Ich stehe ein für bezahlbare Gesundheit und Krankenkassenprämien. Diese müssen ein wichtiges Ziel sein – bei weiterhin optimaler Versorgung der Bevölkerung. Erreicht werden kann dies durch eine Medizin, die Patienten ernst nimmt, die Gesundheit präventiv unterstützt, aber auch an die Eigenverantwortung der Bevölkerung anknüpft, nur einige zu nennen.»

Finanzen sind ein gutes Stichwort. Denn auch der Aus- und Abbau von Spitälern ist ein wichtiges Thema. Obwohl Granitzer auch hiervon nicht direkt betroffen ist, bringt sie eine klare Meinung mit in die Politik. «Aus Steuerzahler-Sicht ist es fragwürdig, dass für viel Geld renovierte Spitäler geschlossen und mit Neubauten ersetzt werden. Auch wenn ich verstehe, dass jedes Spital jede Disziplin anbieten möchte, wäre es dennoch zu überlegen, spezialisierte Zentren zu machen. Zudem ist es wichtig, in jeder Region wenigstens die Notfallzentren anzubieten, die den St.Gallern bei der Abstimmung versprochen wurden.»

Vielseitig interessiert

Granitzer bringt also bereits einen vollen Rucksack mit. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb man sich an der Urne für sie entscheiden sollte. «Als zuverlässige und engagierte Frau möchte ich meine langjährigen Erfahrungen in den Bereichen Politik, Medizin und Recht nun auch in den Kantonsrat einbringen. Ich will der St.Galler Bevölkerung die Stimme geben, die ihr zusteht.» Personen, die sie kennen, würden wissen, dass sie ihre Versprechen halte. Man sehe dies auch bei ihren bisherigen Vorstössen im Stadtparlament und im katholischen Kantonsrat.

Esther Granitzer ist Mitglied im Stadtparlament St.Gallen, in der kantonalen und nationalen SVP-Gesundheitskommission und im katholischen Kollegium. Des Weiteren engagiert sie sich ehrenamtlich als Vizepräsidentin im Verein Kinderrechte Ostschweiz, als Vorstandsmitglied im Förderverein der ISME-Erwachsenenmatura und als Stiftungsrätin bei der Friedensstiftung PaxQuoVadis.

Wer Esther Granitzer in den Kantonsrat wählt, kann sich also sicher sein, dass er damit seine Stimme für eine volksnahe und vielseitig interessierte Frau mit einer klaren und starken Meinung abgibt.

Fabian Alexander Meyer
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