Die 16. Ausgabe des Nordklang Festivals bringt einen musikalischen Querschnitt aus den Nord- und Polarregionen Europas in die Gallusstadt: Knisternder Indie-Folk aus Norwegen trifft auf Girl-Power-Pop aus Finnland, Neo-Klassik mit verworrenen Elektronikelementen wechselt sich mit raffiniertem und meditativem Jazz aus Dänemark ab. Am Festival nimmt tiefgründiger und kunstvoller Rock von den Färöern und ein weltumspannender Singer-Songwriter-Hit das Publikum auf eine Reise mit.
Dabei sind: Brimheim (DK/FO), Days Of August (NO), Josefine Opsahl (DK), Kira Skov (DK), Marí (DK), Maustetytöt (FI), Meadows (SE) und Svaneborg Kardyb (DK).
Mehr als die Hälfte der Künstlerinnen und Künstler treten zum ersten Mal überhaupt in der Schweiz auf.
Kleiner statt grösser
In diesem Jahr wird das Festival verkleinert und die Organisatoren konzentrieren sich für die Konzerte grösstenteils auf den Klosterbezirk. Im Pfalzkeller, im Hofkeller und in der Kellerbühne gibt es wie in früheren Jahren stilistisch ganz unterschiedliche Auftritte nordischer Musikerinnen und Musiker. Die Afterparty steigt ab 23 Uhr in der Øya Bar. Für einmal wird jedoch auf Konzerte im Palace und in der Grabenhalle verzichtet.
Weshalb? «Vor einem Jahr haben wir ein grossartiges und umjubeltes Festival durchgeführt. Nur ist die letztjährige Ausgabe finanziell nicht aufgegangen. In Tat und Wahrheit haben wir einen herben Verlust eingefahren, der einen Grossteil unserer Reserven weggefressen hat», schreiben die Organisatoren in einer Medienmitteilung. Dafür nennen sie vier Gründe.
Mit Pauken und Trompeten
Erstens habe man sich mit den «Nordklang Sessions» ein ebenso umfangreiches wie kostspieliges Spezialprojekt geleistet. Dass dies nicht billig würde, hätten sie gewusst. Nach zwei pandemiebedingten abgesagten Festivals 2021 und 2022 wollte man aber mit Pauken und Trompeten wieder zurückkehren. Dabei habe man sich ehrlicherweise etwas überschätzt.
Zweitens habe man auch die Vergütungen für die Künstlerinnen und Künstler moderat erhöht. Der Wert von Musik und Kultur wurde den Organisatoren während der Pandemie in Erinnerung gerufen. «Unsere Musikerinnen und Musiker wollen wir wie stets fair entschädigen», heisst es in der Medienmitteilung, «auch erhalten alle die gleichen Konditionen – egal ob Newcomer oder etablierte Musikgrösse. Wir behandeln alle gleich.»
Drittens seien auch die Produktionskosten gestiegen, was nicht nur das Nordklang Festival betreffe, sondern die ganze Musikbranche. Und viertens habe man in den vergangenen Jahren einen schleichenden Publikumsrückgang verzeichnet. Letztes Jahr gingen die Besucherzahlen um rund ein Viertel deutlich spürbar zurück.
Ungebrochene Unterstützung
Alles zusammen führte dies – wie zu Beginn erwähnt – zu einem für die Organisatoren schmerzhaften Minus. Es war Handeln angesagt und deshalb werde nun bei ausgewählten Positionen gespart. Dass man in dieser angespannten Zeit weiterhin auf das Vertrauen, sowie die moralische und finanzielle Unterstützung von Stadt und Kanton St.Gallen, zahlreicher Stiftungen und des dänischen Musikexports zählen dürfe, bedeutet den Organisatoren viel.
Der Schritt, das Festival zu verkleinern und die vielen Bands auf unserer Warteliste vertrösten zu müssen, sei nicht einfach gewesen und habe zu intensiven Diskussionen im Team geführt. Man mache sich deshalb bereits jetzt Gedanken zu neuen Formaten für künftige Festivalausgaben.