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Gast-Kommentar
Stadt St.Gallen
18.01.2024
19.01.2024 11:30 Uhr

Der Gaspreis sinkt, die Rechnung steigt

Bruno Eberle ist ehemaliger Stadtparlamentarier
Bruno Eberle ist ehemaliger Stadtparlamentarier Bild: stgallen24
Weil der Grundpreis so stark steigt, sei dies für private Haushalte keine Preissenkung, sondern eine Erhöhung, findet der Politexperte und langjährige Präsident der GPK, Bruno Eberle. Man kann sich höchstens damit trösten, dass die Heizabrechnung für das Haus günstiger wird, weil dort der Grundpreis eine viel kleinere Rolle spielt.

Im alten Jahr konnte man es in der Zeitung lesen, dann erhielt man noch einen persönlichen Brief: Der Gaspreis sinkt!

Das ist ja sehr erfreulich und man macht sich daran zu rechnen, wie sich dies auf meine Energierechnung auswirkt. Weil gleichzeitig auch die Tarifstruktur geändert wird, ist dies gar nicht so einfach. Beim Gas werden analog zum Strom ein Energie- und ein Netzpreis eingeführt. Das leuchtet so weit ein. Und dann ist da noch ein Grundpreis, über den nirgends ein Wort verloren wird.

Meine Rechnung rein für die Energie sinkt tatsächlich. Aber weil der Grundpreis von CHF 3.80 pro Monat ohne Erklärung auf monatlich CHF 9.73 steigt, wird meine Gasrechnung pro Jahr rund CHF 50 ansteigen! Weil der Energiepreis im Vergleich zum Grundpreis so unwichtig wird, geht jeder Anreiz zum Energiesparen dahin!

Der Grundpreis war vor dem Jahr 2000 zuerst auf CHF 3.50, dann rund 20 Jahre lang auf CHF 3.80 und nun soll er ohne Erklärung mehr als verdoppelt werden. Ein Fall für den Preisüberwacher. Es wird nicht verraten, wofür dieser eigentlich gut ist. Vermutlich um den Gaszähler zu amortisieren, den ich wahrscheinlich schon ein paarmal bezahlt habe.

Dies ist eine Schummelei der Stadtwerke, die an den Pranger gehört. Der Preisüberwacher ist nochmals gefordert.

Bruno Eberle
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