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Stadt St.Gallen
09.01.2024
09.01.2024 11:44 Uhr

Kronov will mit seinem ersten Album motivieren

«Funken der Quelle» heisst das Debütalbum des St.Galler Rappers Kronov.
«Funken der Quelle» heisst das Debütalbum des St.Galler Rappers Kronov. Bild: zVg
Der St.Galler Rapper Kronov hat vor kurzem sein erstes Studioalbum «Funken der Quelle» herausgebracht. Mit seiner Musik will er junge Menschen motivieren – und kehrt auch zurück zu seinen eigenen Wurzeln.

Seit drei Jahren macht Julian Konsulov alias «Kronov» bereits Musik. In dieser Zeit haben sich viele Tracks angesammelt. Am 5. Januar hat der 24-jährige St.Galler nun sein erstes Album «Funken der Quelle» veröffentlicht. Die Funken sind dabei die elf Songs, die in den vergangenen drei Jahren Kronovs kreativer Quelle entsprungen sind. Er habe bereits viele gute Rückmeldungen auf sein Album bekommen und sei entsprechend sehr glücklich darüber.

Opernmusik trifft auf Rapmusik

Kronovs musikalische Herkunft ist für einen Rapper speziell. Seine Eltern sind beide Opernsänger. «Als Teenager fand ich die Musik meiner Eltern natürlich nicht so cool», erzählt er im Interview, «aber jetzt schätze ich das Verhältnis mit ihnen sehr.» Seine Eltern hätten ihn immer unterstützt und seien mittlerweile auch sehr stolz darauf, was er erreicht habe. «Mit der Musik ist es wie in der Küche», sagt der gelernte Koch, «es spielt keine Rolle, nach welchem Rezept man kocht, solange es schmeckt.»

Im Titelsong von «Funken der Quelle» hat Kronov die beiden musikalischen Welten Oper und Rap verbunden. Auf dem Beat ist ein Sample des Gesangs seiner Mutter zu hören. Die Idee dazu kam von seinem Produzenten. Kronov habe daraufhin seine Mutter um eine Sprachnachricht mit ihrem Gesang gebeten. «Sie hat zunächst nicht gewusst, dass ich diese für seinen Song verwenden wollte», berichtet er, «als sie dann aber den fertigen Beat gehört hat, war sie sehr begeistert und hat anschliessend im Studio noch einmal einen Teil eingesungen.»

Kronov will Menschen aus ihrer Komfortzone herausholen. Bild: zVg

Der nostalgische Motivator

Ein weiterer Song auf seinem Album, den Kronov selbst gerne heraushebt, ist der Track «Wo sind die Männer?», den er gemeinsam mit French Blacc aufgenommen hat. «Da heute alles im Internet verfügbar ist, bekommt man ab und zu den Hang zu Faulheit. Mit dem Song möchte ich junge Männer dazu bewegen, etwas aus ihrer Komfortzone herauszutreten und den Mut zu haben, etwas selbst in die Hand zu nehmen», erzählt er. Jemandem etwas vorschreiben wolle er aber selbstverständlich nicht, es gehe ihm lediglich um die Motivation.

Kronovs Lieblingssong auf seiner eigenen Platte ist jedoch «Nostalgie». «Ich war sofort von dem Beat beeindruckt und habe direkt gewusst, dass ich etwas darauf einsingen muss», verrät er im Interview. Er verarbeitet im Text seine eigene Kindheit, an die er sehr gute Erinnerungen habe. Überhaupt hält seine Erinnerung an das gemeinsame Spielen draussen in vielen seiner Lieder Einzug. «Man kann mich durchaus als nostalgischen Mensch bezeichnen», fügt er hinzu.

Im Album gipfeln die drei Jahre seines Schaffens. Bild: zVg

Mittels Rap das Selbstbewusstsein von Kindern steigern

Seine Liebe zur Musik möchte der St.Galler gerne an andere weitergeben. Seit einiger Zeit bietet er Rap-Workshops an Schulen an. Diese bezeichnet er selbst als etwas vom Allerschönsten, das er machen könne. Das Projekt wurde gemeinsam mit Pädagogen entwickelt und soll sowohl die Kreativität als auch das öffentliche Auftreten der Schüler fördern.

Es sei für ihn sehr schön zu sehen, wie die Kinder im Prozess Fortschritte machen und ihr Selbstbewusstsein gesteigert werde. «Am Anfang schlucken die meisten erst einmal leer, wenn sie vor der Klasse ihr Lied vortragen müssen. Aber ich locke sie gerne aus ihrer Komfortzone heraus.» Er habe bisher ausschliesslich positives Feedback bekommen, einige Lehrer hätten ihm sogar mitgeteilt, dass der Klassenzusammenhalt nach seinem Projekt verbessert worden sei.

Zu den Künstlern, die ihn damals selbst inspiriert haben, zählt der St.Galler Deutschrapper wie Kontra K oder Kollegah. Aber auch andere Musikgenres hätten ihn beeinflusst.

Kronov spricht in seinen Liedern auch schwierige Themen an. Bild: FB

Was Kronov wirklich will

Im Lied «Funken der Quelle» rappt Kronov: «Was ich wirklich will, fragt mich keiner und spielt auch keine Rolle.» Im Gespräch mit dem Mann mit der tiefen Bassstimme stellt sich jedoch schnell heraus, dass dies für ihn durchaus eine Rolle spielt. Für seine eigene Zukunft wünscht sich der Rapper aus der Gallusstadt, in ein paar Jahren von der Musik leben zu können. Bis dahin möchte er weiter auf der Bühne auftreten und mit anderen Künstlern zusammenarbeiten. «Mit anderen Musik machen zu können, macht mir mehr Spass, als selbst etwas zu kreieren», schwärmt der 24-Jährige.

Das oberste Ziel, das er mit seiner Musik erreichen will, sei jedoch, Leute zu motivieren. Oft spricht er in seinen Liedern schwierige Themen wie Rassismus und Unterdrückung an. «So wie das Leben nun mal ist, wir müssen durch die Dunkelheit, damit wir ans Licht kommen, da führt kein Weg dran vorbei», schreibt Kronov bei der Vorstellung seines Albums auf Instagram. Und vielleicht sind seine «Funken der Quelle» ja die Funken Licht, die andere aus der Dunkelheit bringen.

Kronovs Debütalbum «Funken der Quelle» ist jetzt auf den gängigen Streamingplattformen erhältlich. Weitere Informationen gibt es unter diesem Link.

Jonas Schönenberger
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