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Stadt St.Gallen
06.12.2023
06.12.2023 14:41 Uhr

«Ist die Sicherheit der Stadt St.Gallen noch gewährleistet?»

Am Bahnhof St.Gallen kam es 2023 zu mehreren Vorfällen.
Am Bahnhof St.Gallen kam es 2023 zu mehreren Vorfällen. Bild: Archiv
Die aktuelle Bevölkerungsbefragung zeigt, nur gut jede fünfte Person ab 66 Jahren fühlt sich nachts in der Stadt St.Gallen sicher. Mit der steigenden Kriminalität steige auch die Belastung der Polizei, wie Politiker in einer Interpellation festhalten.

«Dieses Empfinden erstreckt sich unabhängig des Geschlechts über alle Quartiere unserer Stadt», schreibt die Mitte-/EVP-Fraktion in einer schriftlichen Interpellation an den St.Galler Stadtrat.

Einsätze triagiert

Diversen diesjährigen Berichterstattungen war zudem zu entnehmen, dass die Herausforderungen für die Stadtpolizei in St.Gallen stetig zunehmen.

Einerseits führe der Personalmangel zu einer erhöhten Arbeitslast für die einzelnen Polizisten, im Sommer musste deshalb sogar bei Einsätzen triagiert werden, andererseits nimmt die Kriminalität in der Stadt immer mehr zu.

«Diese Herausforderungen verbunden mit stetig neuen admi-nistrativen Hürden und Tätigkeiten bei vergleichsweise schlechter Entlöhnung — insbesondere bei jungen Polizisten — führen im Endeffekt auf den Sektionen (klassischer Polizeidienst) zu hoher Fluktuation und bestärken damit den Personalmangel langfristig.»

Polizei-Beruf attraktiver machen

Auch die Kantonspolizei kämpfe mit ähnlichen Entwicklungen. Die Regierung des Kantons St.Gallen habe diese Zeichen erkannt und mit einer Erhöhung des Personalaufwands bei der Kantonspolizei von 1 Million Franken reagiert. Diese Erhöhung des Personalaufwands wurde vom Kantonsrat in seiner letztwöchigen Session gutgeheissen.

Im Hinblick auf diese Herausforderungen der Stadtpolizei und das unzureichende Sicherheitsempfinden der älteren Bevölkerung in der Stadt wird der Stadtrat gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Inwieweit kann die Stadt — unter Berücksichtigung der aktuellen Herausforderungen — die Sicherheit mit dem aktuellen Personalbestand der Stadtpolizei noch gewährleisten?
2.Sieht der Stadtrat, analog der Kantonsregierung, einen Handlungsbedarf, um den Beruf der Polizisten wieder attraktiver zu gestalten und wenn ja, wie möchte er diesen ausgestalten? Könnten für allfällige Lohnanpassungen die freiwerdenden Mittel aus den Wohnsitzzulagen verwendet werden?
3.Welche Massnahmen erachtet der Stadtrat als dringlich, damit in Zukunft bei Einsätzen keine Triage mehr notwendig wird.

Eine Beantwortung steht noch aus.

mik/pd
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