Als sei das Stück gezielt für die Corona-Zeit und das Gebot des Abstandhaltens geschrieben und auf den Spielplan gesetzt worden: Zwei Monster wohnen auf zwei Seiten eines riesigen Berges, sie können sich weder sehen noch berühren.
Was sie aber nicht davon abhält, zusammen Musik zu machen und immer wieder zu streiten. Sie sind sich nicht einig darüber, ob ein Sonnenuntergang jetzt bedeutet, dass der Tag geht – oder ob die Nacht kommt. Und sie streiten sich ständig darüber, wer stärker, gefährlicher, sportlicher und überhaupt das hässigere Monster ist.
Die Sonne, die morgens beim roten Monster auf- und abends beim blauen Monster untergeht, hält sich zurück, auch wenn sie Harmonie lieber mag als handfesten Streit. Aber wenn zwei unbedingt Recht haben wollen, können schnell die Fetzen fliegen. Egal, wer angefangen hat. Ob die beiden Monster irgendwann zur Besinnung kommen und friedlich unter der strahlenden Sonne leben können? Denn ohne einander können sie ja nicht… Zwei Monster handelt vom ewigen Thema Streit und Versöhnung, es könnte uns aber gerade vor dem aktuellen Hintergrund auch die Botschaft vermitteln, dass Distanz allein keine Probleme löst.
Die Zürcher Regisseurin Sophia Bodamer hat für das Theater St.Gallen bereits Das Schweigen der Schweiz (2016/2017) und X Freunde (2017/2018) auf die Bühne der Lokremise gebracht. Zwei Monster ist die Theaterversion des Bilderbuchs Two Monsters des britischen Kinderbuchautors und Illustrators David McKee. 1987 erhielt McKee für seine Geschichte den Deutschen Jugendliteraturpreis.