Seit bald einem Jahrzehnt ist eine Sanierung von Marktplatz und Bohl überfällig. Eine Erneuerung von Leitungen, Pflästerung und Mobiliar ist dringend nötig. «ÖV-Korridor und Haltekanten müssen so ausgestaltet werden, dass sie auch die künftigen Ansprüche an eine effiziente, sichere und hindernisfreie Verkehrsabwicklung erfüllen», heisst es im Communiqué der Stadt.
Weiter prägt das Marktgeschehen den zentralen Platz. Die Markthändlerinnen und Markthändler sollen eine funktionale und ansprechende Verkaufsmöglichkeit erhalten.
Offene Fläche für vielseitige Nutzungen
Den ausgeschriebenen Ideenwettbewerb konnte das Projekt «Vadian» für sich entscheiden. Der Siegerbeitrag sieht am Marktplatz und Bohl einen offenen und grosszügigen städtischen Raum vor, der Platz für vielfältige Nutzungen bietet. Die Rondelle aus den 1950er-Jahren wird zugunsten dieser offenen Fläche aufgegeben.
Der nördliche Teil der Marktgasse wird so freigespielt und für unterschiedliche Aktivitäten nutzbar, nicht zuletzt für den mobilen Markt. Den Mieterinnen und Mietern der heutigen Rondelle sowie des ständigen Markts steht ein neuer, gedeckter und rundum zugänglicher Pavillonbau zur Verfügung. Die Marktsituation wird damit sowohl für die Händlerinnen und Händler als auch für die Kundschaft aufgewertet.
Gesetzliche und organisatorische Anpassungen bei ÖV-Situation nötig
Eine vertiefte und detaillierte Verkehrsstudie hat anhand von Varianten und alternativen Verkehrslösungen die Begebenheiten und künftigen Anforderungen analysiert. Sie kam zum Schluss, dass hindernisfreie Haltekanten in der geforderten Länge insbesondere stadteinwärts am Bohl ohne schwerwiegende Eingriffe ins Stadtbild nicht realisierbar sind. Aus diesem Grund werden die Haltstellen des öffentlichen Verkehrs zukünftig getrennt angeordnet und den gesetzlichen Vorgaben angepasst.
Die Haltestelle stadteinwärts wird vom Bohl in Richtung Westen auf Höhe Marktplatz verschoben. Die Haltestelle stadtauswärts mit der Calatravahalle bleibt bestehen.
Nachdem die Erneuerung der südlichen Altstadt abgeschlossen ist und der nördliche Teil der Altstadt zeitnah abgeschlossen sein wird, fehlt mit Marktplatz und Bohl das letzte Puzzlestück. Mit einer Neugestaltung erhält der zentrale Raum eine einheitliche Gestaltung.
Die Aufenthaltsqualität wird gleichermassen durch Bäume, Sitzgelegenheiten und Brunnen gesteigert. Die zahlreichen öffentlich zugänglichen Erdgeschossnutzungen beleben und bereichern die Plätze. Fussgängerinnen und Fussgänger, ÖV und Langsamverkehr teilen sich den öffentlichen Raum gemeinschaftlich. Der Marktplatz-Bohl wird so zur einladenden Begegnungszone im Herzen der Altstadt.