Das Areal beim Bahnhof St.Fiden soll aufgewertet werden. Eine grüne Oase für die Bevölkerung soll entstehen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, hat der Verein Areal Bach im Herbst 2019 eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Innerhalb von sechs Monaten hat der Verein von den benötigten CHF 930`000.- bereits CHF 615`000.- zusammengebracht.
Die Initianten wurden von allen Seiten unterstützt, das Projekt schien realisierbar. Notwendige Unterlagen für einen Entscheid des Stadtrates wurden im Frühsommer ergänzt und eingegeben.
Wegfallende Parkplätze
Anfang Juli 2020 entschied sich der Stadtrat wegen des Spardruckes gegen eine Projektunterstützung in dieser Höhe. Ausschlaggebend war nicht nur die Höhe des angefragten Unterstützungsbeitrages, sondern auch der Einnahmeverzicht aufgrund des teilweisen Wegfalls von Messe-Besucherparkplätzen. Pro Jahr hätte die Stadt einen wiederkehrenden Einnahmeverzicht von rund CHF 120'000.- über mindestens fünf Jahre.
Dieser Wegfall der temporären Parkplätze wurde vom Quartierverein unterstützt, da es das Quartier vom Verkehr entlastet hätte: «Mit CHF 10.- pro Tag sind die Parkplätze halb so teuer wie die im Breitfeld und damit viel zu attraktiv. Wenn die Parkplätze in St. Fiden jeweils belegt sind, seien die Besucher nicht mehr ins Breitfeld ausgewichen und hätten so das Quartier mit Suchverkehr und Wildparkieren zusätzlich belastet», sagt Quartierpräsident Markus Morger. Die Stadt St. Gallen ist jedoch noch nicht bereit auf diese Parkplätze zu verzichten und möchte diese mindestens die nächsten paar Jahre noch zur Verfügung stellen, respektive deren Einnahmen generieren.
Zwischennutzung startet mit der Hälfte der geplanten Fläche
Die neue Ausgangslage nach dem Entscheid des Stadtrats verlangt erneut nach kreativen Ansätzen. «Den Kopf in den Sand zu stecken kommt für uns nicht in Frage», sagt Melanie Diem, Präsidentin des Vereins Areal Bach. Der Vorstand hat nach Lösungen gesucht— und gefunden. Eine Zwischennutzung kann wachsen, davon ist der Verein überzeugt. Die Initianten möchten für die Bevölkerung im Quartier und alle Unterstützer ein Zeichen setzen und vorab mit der Hälfte der riesigen Fläche starten. Die Idee des Vereins ist es nun, die Zwischennutzung ab der geschützten Fussgängerpasserelle bis zum östlichen Ende des Areals, nach den ursprünglichen Plänen zu realisieren.
Auf den immer noch stattlichen 10`000m2 soll der neue Begegnungsort geschaffen werden. Der Verein kann mit dieser Lösung die Erstellungskosten für das Gesamtprojekt reduzieren. Damit reduziert sich auch der neu angefragte städtische Beitrag. Alle bereits gezeichneten Patenschaften finden Platz und können auf dem Areal gepflanzt werden. Der westliche Teil steht wie bis anhin für städtische Nutzungen wie den temporären Parkplätzen, dem Checkpoint OLMA und der Logistikfläche für Zirkus Knie zur Verfügung.
Der Einnahmeverzicht der temporären Parkplätze würde so entfallen und die bisherigen Einnahmen der Stadt wären gesichert. In den nächsten Wochen geht die überarbeitete Vorlage wiederum an den Stadtrat. Der Verein hofft nun auf eine zeitnahe Antwort des Stadtrats. Bei einem zeitnahen positiven Entscheid könnte bereits im Herbst mit den Tiefbauarbeiten gestartet werden.