Die Herren des Tennisclubs St.Gallen dominierten bei ihrem Heimturnier und machten den Titel unter sich aus – Kevin Wild siegte zum dritten Mal. Siegerin in der besten Damenkategorie ist die 14-jährige Vorarlbergerin Angelina Wachter vom Tennisclub Triesenberg.
Trotz Coronavirus 160 Teilnehmende
Das «St.Gallen Open – presented by St. Galler Kantonalbank» zeigte sich im Pandemiejahr 2020 regionaler. «Die Planung war herausfordernd», sagt Turnierdirektorin Daniela Möhr vom Tennisclub St.Gallen. Wegen des Lockdowns sei lange nicht klar gewesen, ob das Turnier durchführt werden könne. Schlussendlich begannen die Vorrunden erst Ende Juni, das Finalwochenende musste aufgrund der verschobenen Interclub-Spiele auf den 22. und 23. August vorverlegt werden. Davon liessen sich über 160 Tennisspielerinnen und -spieler nicht abschrecken – nur knapp weniger als in den bisherigen Jahren nahmen an einem der grössten Breitensport-Tennisturniere der Ostschweiz teil.
Tennisclub St.Gallen stellt alle Halbfinalisten
Bei den Herren setzte der als Nummer drei gesetzte Mitfavorit des Tennisclubs St.Gallen zum Hattrick an: Kevin Wild (R1) kämpfte sich durchs stark besetzte Feld. Im Halbfinal schlug er Marco Schnider, Finalist von 2017, der zuvor die Nummer eins, Vorjahresfinalist Felix Schmedding, ausschaltete. In der anderen Tableauhälfte setzte sich die Nummer zwei des Turniers, Christof Vonbank souverän durch, bis er auf den Neuenburger Pierre Schönbächler traf – als Student der Universität St.Gallen spielt er neu im Tennisclub St.Gallen. Schönbächler legte im ersten Satz vor und zwang Vonbank in einen kräfteraubenden hochemotionalen Dreisatz, den Vonbank allerdings noch zu drehen vermochte.
Der Tennisclub St.Gallen stellte somit erstmals alle Halbfinalisten und dominierte das Herrenturnier – so wurde es seinem früheren Namen gerecht; den St.Galler Stadtmeisterschaften.
Das Finalspiel zwischen Wild und Vonbank begann ausgeglichen. «Ich führte 4:3 und vermasselte dann Chancen», so Vonbank. Wild verwertete bei 5:4 den entscheidenden Ball zum ersten Satz: «Ein vorgezogener Matchball», so Wild. Aufgrund des zermürbenden Halbfinals liessen bei Vonbank die Kräfte nach. Im zweiten Satz gab er sich mit 6:0 geschlagen. So holte Wild den Titel nach 2017 und 2019 zum dritten Mal.
14-Jährige gewinnt bei den Damen
Bei den Damen schlug im Finale die Vorarlbergerin Angelina Wachter vom Tennisclub Triesenberg die Zürcherin Thamara Weiss vom Tennisclub Diessenhofen mit 7:5 und 6:1. Zu Beginn war auch diese Partie äusserst eng. «Den ersten Satz hätte ich gewinnen müssen», sagt Weiss. Denn danach fand die erst 14-jährige Wachter immer besser ins Spiel, drückte aufs Tempo. «Da während Corona die Schule ausfiel, nutzte ich die Zeit mit zwei täglichen Trainings», erzählt die Siegerin, die sich zuvor bei den österreichischen Landesmeisterschaften warm spielte. Weiss nahm es gelassen: «Endlich wieder auf diesem Niveau zu spielen, habe ich genossen.»
Trotz der Einschränkungen zogen die Veranstalter eine positive Bilanz. Auch Janine Kühnis von der neuen Titelsponsorin, der St.Galler Kantonalbank, bemerkte: «Die besonderen Umstände in diesem Jahr machten Organisatoren und Spieler mit viel Herzblut wett. Wir bleiben dem Turnier treu und freuen uns auf die zehnte Ausgabe im 2021.»
