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Eggersriet
14.09.2023
14.09.2023 13:23 Uhr

St.Galler Politiker fordern Wasserstoff im ÖV

Die VBSG setzt beispielsweise auf Elektro.
Die VBSG setzt beispielsweise auf Elektro. Bild: zVg/leaderdigital.ch/Transportflash
Wasserstofftechnologie im öffentlichen Verkehr jetzt vorantreiben: Drei St.Galler Mitte Kantonsräte fordern die Regierung auf innovativ voranzugehen.

In einer aktuellen Interpellation wird die einseitige Ausrichtung auf batteriebetriebene Elektrobusse in der E-Busstrategie des Kantons St.Gallen in Frage gestellt. Die Interpellanten Mathias Müller, Lichtensteig, Daniel Grünenfelder, Bad Ragaz und Christoph Bärlocher, Eggersriet plädieren dafür, dass der Kanton St.Gallen auch auf Wasserstoff, synthetische Brennstoffe und weitere alternative Antriebsformen setzt.

Im Jahr 2020 präsentierte die Regierung des Kantons St.Gallen ihre ehrgeizige E-Busstrategie, die eine wegweisende Vision für die zukünftige Mobilität skizzierte, mit dem Fernziel «100 Prozent Elektrobusse oder Busse mit alternativen Antrieben im ÖV». Diese klaren Zielsetzungen für die Zukunft wurden von den Interpellanten ausdrücklich unterstützt, insbesondere hinsichtlich ihrer finanziellen, technischen und betrieblichen Aspekte.

Alternativen zu Elektro gefordert

Aktuell werden die Busbetreiber dazu aufgefordert, konkrete Umsetzungsideen vorzulegen, wobei eine einseitige Ausrichtung auf batteriebetriebene Elektrobusse absehbar ist. Obwohl solche Busse in bestimmten Einsatzgebieten sinnvoll sind, bergen sie auch erhebliche Nachteile, wie die begrenzte Reichweite, insbesondere bei steilen Strecken und im Winter, sowie die notwendige Ladezeit.

Aus diesem Grund fordern die Interpellanten die Implementierung von Alternativen, wobei sich die Wasserstofftechnologie als vielversprechende Option herauskristallisiert Wasserstoff auch international auf dem Vormarsch International wird die Wasserstofftechnologie von öffentlichen Verkehrsunternehmen intensiv vorangetrieben. Wasserstoff kann entweder direkt in Brennstoffzellenfahrzeugen genutzt werden oder in synthetische gasförmige oder flüssige Kraftstoffe umgewandelt werden, bekannt als Power-to-Gas (PtG) und Power-to-Liquid (PtL).

Entlastung des Stromnetzes

Diese synthetischen Kraftstoffe unterscheiden sich technisch nicht von herkömmlichen Brennstoffen und können in bestehenden Verbrennungsmotoren verwendet werden. Die Vorteile von Wasserstoffbussen im Vergleich zu batteriebetriebenen Elektrobussen sind vielfältig, darunter eine höhere Reichweite, kürzere Betankungszeiten, Flexibilität bei der Energiequelle und die Entlastung des Stromnetzes. Zudem kann der Kanton St.Gallen langfristig wirtschaftliche Vorteile erzielen, indem er sich als Vorreiter in der Wasserstofftechnologie positioniert.

Schritte in diese Richtung wurden bereits unternommen und ein Förderverein mit namhaften St.Galler Firmen treibt das Thema voran.

Nun ist die Regierung des Kantons St.Gallen daran auch hier die wichtigen Schritte zu vollziehen und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Die Interpellanten stellen der Regierung des Kantons St.Gallen folgende Fragen:

  1. Wie wird sichergestellt, dass die E-Busstrategie des Kantons nicht zu einseitig auf Elektromobilität fokussiert und vielversprechende alternative Technologien vernachlässigt?
  2. Welche Rolle sollen Wasserstoffbusse innerhalb der E-Busstrategie spielen?
  3. Ist der Kanton St.Gallen bereit, Pilotprojekte zu unterstützen, die auf Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe setzen?
  4. Kann sich die Regierung vorstellen, dass der Kanton St.Gallen eine führende Rolle in der Wasserstofftechnologie übernimmt und dadurch die wirtschaftliche Entwicklung stärkt?

Die Interpellanten erwarten auf diese drängenden Fragen klare und fundierte Antworten von der Regierung und setzen sich für eine ausgewogene Flotte vonBussen ein, die sowohl Elektro- als auch Wasserstofftechnologie nutzt, während weitere Alternativen in den kommenden Jahren in Betracht gezogen werden sollen.

mik/pd
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