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Stadt St.Gallen
14.08.2023

Zehn Jahre Campus Galli

Der Campus Galli kann besucht werden
Der Campus Galli kann besucht werden Bild: campus-galli.de
Ein St.Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert löste ein grosses Projekt aus: In Deutschland wird unser Klosterbezirk nachgebaut – wie damals im Mittelalter.

Der St.Galler Stiftsbezirk gehört seit 40 Jahren zum Unesco-Weltkulturerbe. Die markanten Türme der Kathedrale, die historischen Gebäude oder die Stiftsbibliothek seien das Zentrum und Wahrzeichen der Stadt, berichtet SRF.

Heute sieht der Klosterbezirk im südlichen Teil der Altstadt allerdings nicht so aus, wie er einst geplant wurde. Aus dem frühen 9. Jahrhundert existiert ein St.Galler Klosterplan. Laut Angaben des Projekts ist dieser die älteste überlieferte Architekturzeichnung Mitteleuropas, gezeichnet um 825 n. Chr. auf der Insel Reichenau im Untersee bei Konstanz.

Der Plan wurde seinerzeit nicht in die Tat umgesetzt

Heute wird der Klosterplan in der Stiftsbibliothek aufbewahrt. Abzubilden, wie es im Mittelalter in St.Gallen hätte aussehen sollen, ist das Vorhaben des Grossprojekts «Campus Galli – Karolingische Klosterstadt Messkirch», das etwa eine Autostunde nördlich des Bodensees umgesetzt wird.

Am 22. Juni 2013 waren zum ersten Mal Besucher auf dem Gelände; mit einem Festakt, Musik und Ansprachen wurde der Start des Projekts gefeiert. Seit nunmehr zehn Jahren wird in Rohrbach bei Messkirch in Baden-Württemberg also gebaut – im Massstab 1:1 und mit Werkzeugen wie damals. Das Geld kommt von Sponsoren und Spenden sowie Firmen, die gratis Dinge anliefern oder ihr Fachwissen beisteuern.

Menschen wohnen keine auf dem Campus

Rund 50 Leute arbeiten hier, die Hälfte ist vom Verein «Karolingische Klosterstadt» als Handwerkerinnen und Handwerker angestellt, die anderen für die Administration und die Betreuung von Besucherinnen und Besuchern.

Die Klosterbaustelle soll aber nicht nur ein Museum sein: Das Grossprojekt will auch der archäologischen Forschung Erkenntnisse über frühmittelalterliche Arbeits- und Baumethoden liefern.

Das Projekt läuft seit 2013 und wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet.

Wann das Projekt fertig ist, steht in den Sternen

Weil eben alles so gemacht wird wie vor über 1000 Jahren. Wohnraum, eine Schule, ein Gästehaus, ein Spital und ganz am Schluss die grosse Abteikirche – das sind die Pläne für die nächsten zehn, 20 oder 50 Jahre, so SRF.

Der St.Galler Klosterplan ist einzigartig Bild: campus-galli.de

Öffnungszeiten Klosterbaustelle

  • Montag: Ruhetag (an Feiertagen in Ba-Wü geöffnet)
  • 01. April bis 28. Oktober 2023: 10:00 bis 18:00 Uhr
  • 29. Oktober bis 05. November 2023: 10:00 bis 17:00 Uhr
  • Bitte planen Sie mindestens drei Stunden für Ihren Besuch ein.

Informationen und Buchungen: www.campus-galli.de/besuchen

stz.