Seit Jahren wird in der Kathedrale St.Gallen viel Hörgenuss geboten – dies bleibt weiterhin so. Und es gibt noch eine Konstante, wenn künftig ein neuer Musiker am Spieltisch der Orgel sitzt: Sowohl der abtretende als auch der neue Domorganist stammen aus Bayern.
Domorganist Willibald Guggenmos, der seit 1. September 2004 an der Kathedrale St.Gallen seine Dienste tut, geht Ende dieses Monats in Pension. Er habe die Kathedrale orgelmusikalisch so stark geprägt wie kaum einer vor ihm, heisst es aus vertrauten Kreisen. Regelmässig mit ihm zusammengearbeitet hat Dompfarrer Beat Grögli.
«Was ich an Domorganist Willibald Guggenmos ausserordentlich geschätzt habe, war seine Vielfalt in der Improvisation und seine musikalische Sorgfalt.» Noch gut erinnert sich Grögli an eine der ersten Begegnungen, als Willibald Guggenmos ihn als «a Hund» bezeichnete. Nach einer ersten Verwirrung klärte sich aber schnell, dass in der Heimat von Guggenmos – also in Bayern – «a Hund» mit einem cleveren Bürschchen gleichzusetzen ist und somit als Kompliment gilt.
Orgel-Fan-Gemeinde aufgebaut
Dass sich die Verdienste von Willibald Guggenmos kaum in wenig Worte fassen lassen, bestätigt auch Domkapellmeister Andreas Gut. Er spricht von einer regelrechten Orgel-Fan-Gemeinde, die sich der Abtretende in St.Gallen aufgebaut habe. Und Andreas Gut erinnert an all die Formate, die Willibald Guggenmos aufgebaut hat: Die internationalen Domorgelkonzerte, den Orgelsommer, die Abendmusik im Advent, Organ Fireworks am Silvesterabend und Organ Spectacular am Fasnachtssonntag.