Das «Demenz Meet» ist weder ein intellektueller Kongress noch ein steifer Frontalunterricht. Allein das musikalisch durchzogene Programm verrät: Das wird ein lebendiger, bunter Anlass. Und einer, der mitten aus dem Leben gegriffen ist, um auch im Alltag anzuknüpfen.
Es erzählen Angehörige von ihren Erfahrungen, die Trost spenden und zur Inspiration anregen. Fachleute aus der Pflege berichten von den Schulungen, in denen sie die Begleitung von dementen Menschen und deren Umfeld erlernen. Und in «Gesprächsinseln» werden die Themen Sinnlichkeit mit einer Demenzdiagnose sowie Sterben – Demenz – Palliative Care beleuchtet.
Gegenüber von geistigem Verfall besteht eine weitverbreitete Furcht. Was passiert, wenn man die Herrschaft über die eigenen Erinnerungen verliert? Im deutschen Sprachraum sind zwei Millionen Personen davon betroffen. Mit Tendenz nach oben, denn die Menschheit lebt immer länger. Dass es jeden treffen kann, blenden viele aus.
Die Gesellschaft schaut weg, die Demenz wird als Bedrohung angesehen. Hier setzt das Demenz Meet an. Die Veranstalter – allesamt selbst Angehörige – forcieren ein gesellschaftliches Umdenken. «Betroffene sollen weiter als Menschen und nicht als Patienten wahrgenommen werden.»
Deshalb wird am Samstag, 16. September in der Lokremise offen gesprochen und vor allem gezeigt: Man ist nicht allein. In Sachen Fragen, Nöte und ersten Erfahrungen soll nebst Angehörigen auch Interessierten weitergeholfen werden. Der Tabuisierung in der Gesellschaft wollen Demenz Meets entgegenwirken. Der Verein will mit Anlässen wie in Zürich, Basel und St.Gallen eine neue Ära im Umgang mit der Krankheit etablieren.