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11.07.2023

St.Gallerin porträtiert Schweizer Nati als Kryptowerke

Daniela Filippelli (mitte) mit den Spielerinnen Lia Wälti (links) und Alisha Lehmann.
Daniela Filippelli (mitte) mit den Spielerinnen Lia Wälti (links) und Alisha Lehmann. Bild: Instagram
Daniela Filippelli ist Multimedia-Künstlerin, kommt aus St.Gallen und erstellte jüngst Porträts der Schweizer Nationalspielerinnen. Der Erlös der entstandenen NFT-Kollektion kommt dem Frauenfussball zugute.

Da stehen zwei Spielerinnen der Schweizer Nati und eine Frau im blauen Kleid neben zwei verhüllten Objekten in der Zürcher Europaallee. Der Countdown wird von drei heruntergezählt und die Tücher fallen. Hervor kommen die Porträts der zwei anwesenden Fussballerinnen, die Bilder erstrecken sich über 1,60 auf 1,20 Meter.

Es ist das Werk von der Wilerin Daniela Filippelli, die stolz neben Alisha Lehmann und Lia Wälti stehend ihre Gemälde betrachtet. Gleichzeitig bestaunen die Medienschaffenden – die sich zur Kaderbekanntgabe für die bevorstehende Frauen-Weltmeisterschaft versammelt haben – die soeben enthüllten Leinwände. Bevor die 23 Namen für die WM genannt werden, überrascht der Schweizer Fussballverband (SFV) mit Filippellis Kunst – einem Projekt für den Frauenfussball.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Serie von Non-Fungible Tokens (NFT), also um einmalige, digitale Kunstwerke. Der SFV beauftragte Daniela Filippelli mit dieser aussergewöhnlichen und erstmaligen Arbeit. Filippelli porträtierte 23 Nationalspielerinnen in physischer Form und erstellte daraus eine 756 Werke umfassende NFT-Kollektion.

  • Daniela Filippelli enthüllt mit Lia Wälti das Porträt an der Medienkonferenz. Bild: Instagram
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  • Ein Blick hinter die Kulissen des Entstehungsprozesses. Bild: Credit Suisse/Daniela Filippelli
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Filippelli sah sich beim Erstellen mit einem verhältnismässig kurzen Zeithorizont konfrontiert. Das Projekt spannt sich über drei Levels, die sich jeweils voneinander in Grösse und Art der Bilder unterscheiden. Die grössten Kunstwerke zeigen die Spielerinnen auf blauem Hintergrund im roten Dress und bestechen mit knalligen farblichen Akzenten.

Die Porträts sind nicht bloss physische Abbilder, sondern zeigen auch die Persönlichkeit, Leidenschaft und Hingabe der Fussballerinnen für den Sport auf. «Ich versuche, auch das innere Wesen optisch zum Ausdruck zu bringen», sagt Filippelli.

Dafür befand sich die Wilerin mit ihren «Sujets» während des Prozesses im Austausch und lernte sie kennen. Das Resultat kann sich sehen lassen: «Die Bilder sind extrem gut gekommen und zeigen viel von der Persönlichkeit», lautet das Fazit der Porträtierten Lia Wälti.

Nachdem die Multimediakünstlerin Filippelli ein Bild fertig von Hand in natura gemalt hatte, digitalisierte sie es und verlieh ihm am Computer animierte Elemente. Daraus entstanden besagte NFTs, also 756 Unikate. Der Käufer erhält die exklusiven Nutzungsrechte seines Erwerbs. Ein digitales Echtheitszertifikat sorgt dafür, dass unter einer Vielzahl von Kopien lediglich eine Datei als Original gilt.

  • Die Bilder des zweiten Levels «Rare» im Format von 100 auf 75 Zentimeter. Bild: Credit Suisse/Daniela Filippelli
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  • Die Künstlerin neben der Porträtierten Lehmann vor dem grossen Gemälde. Bild: Instagram
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Diese digitale Kunstwelt ist für Filippelli keine Neuheit mehr. Sie setzt seit einigen Jahren auf die NFT-Technologie, um ihre eigenen Werke zu vermarkten. Darauf sind realitätsnahe Motive oder auch fantasievolle Gesichter zu sehen. Mit mutigen Pinselstrichen und kreativer Farbwahl entsteht ausdrucksstarke Malerei, die über Online-Galerien internationale Kundschaft erreicht.

«Die Möglichkeiten, meine Arbeit in die Welt hinauszutragen, sind praktisch grenzenlos», betont die Wilerin. Es sind Chancen, die die Sportwelt zu anerkennen beginnt. Das NFT-Projekt ist eine Verschmelzung von Sport, Kunst und Technologie zur Unterstützung des Fussballs.

Ab dem Dienstag, 11. Juli, stehen die NFT-Kunstwerke zum Verkauf über – da es sich um eine Partnerschaft mit der Credit Suisse handelt – deren CSX-App. Von 150 Franken auf dem dritten Level bis hin zu stolzen Preisen von 10'000 Franken auf dem ersten Level kostet der Erwerb eines NFTs.

Inbegriffen sind zusätzliche Vorzüge wie physische Kunstwerke, exklusive Treffen oder signierte Trikots. Vom Nettoerlös wird Filippelli entschädigt, der Rest fliesst vollumfänglich in Nachwuchsprojekte für den Frauenfussball.

sir/stgallen24
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