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Stadt St.Gallen
07.07.2023

TCS stellt sich vehement gegen Temporeduktionen

Bild: KEYSTONE/Archiv
Die Regierung entschied, keine Temporeduktion auf den Hauptverkehrsachsen durchzuführen. Grossen Anklang findet diese Kehrtwende bei der TCS Sektion St.Gallen-Appenzell IR.

Aufgrund der Ergebnisse aus der Vernehmlassung zum Konzept Temporegime in der Stadt St.Gallen verzichtet die Regierung des Kantons St.Gallen nun doch auf die Einführung von Tempo 30 auf der Hauptverkehrsachse Zürcher Strasse-Rosenbergstrasse-Unterer Graben-Torstrasse-Rorschacher Strasse.

Die TCS Sektion St.Gallen-Appenzell IR ist sehr erfreut über diesen Entscheid: «Er zeigt, dass die Regierung die Strassenhierarchie ernst nimmt und einen effizienten Verkehrsfluss sicherstellen will.» Der Entscheid sei allerdings erst ein Schritt in die richtige Richtung, da noch weitere Hauptverkehrsachsen in der Stadt St.Gallen auf eine Temporeduktionen warten würden.

Eine Umfrage spricht deutlich

Der TCS fordert insbesondere von der Stadt St.Gallen, den Meinungsumschwung ebenfalls zu vollziehen und von Temporeduktionen auf Hauptverkehrsachsen Abstand zu nehmen. Eine vom TCS beim LINK-Institut in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage zeigt ein klares Bild: LINK hat eine Befragung unter der Bevölkerung der Städte Basel, Bern, Freiburg, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, Sion, St.Gallen und Zürich durchgeführt.

Die Resultate sagen: 66 Prozent der Städter sind gegen ein generelles Tempo 30. Genauer gesagt ist die Mehrheit – zwischen 58 Prozent und 79 Prozent in neun von zehn Städten – gegen ein generelles Tempolimit von 30 km/h für alle Strassen im Stadtzentrum. Die Ausnahme bildet Lugano, wo nur 49 Prozent dagegen sind. In St.Gallen ist der Anteil der «Nein»-Antworten mit 79 Prozent am höchsten. Der TCS meint: «Ein Festhalten der Stadtregierung würde somit eindeutig gegen den Volkswillen verstossen.»

Wirkung über die Stadt hinaus

Der Entscheid der St.Galler Regierung hat Wirkung über die Stadtgrenzen hinaus. Aktuell werden im Kanton St.Gallen in verschiedenen Gemeinden diverse Anpassungen der Temporegime auf Kantons- und Gemeindestrassen erster Klasse projektiert.

Der TCS fordert auch hier, die Strategie vor dem Hintergrund des klar geäusserten Volkswillens grundsätzlich zu überdenken. Erfahrungen aus der Anwendung von Verkehrsmodellen zeigen: «Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen innerorts kann zu Verkehrsverlagerungen in Bereiche führen, in denen Durchgangsverkehr nicht erwünscht ist, beispielsweise in Wohnquartieren», schliesst der TCS sein Communiqué.

sir/pd
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