Am 20. Mai 2023 kam es zu heftigen Ausschreitungen rund um den Bahnhof Luzern nach dem Spiel des FCSG gegen den FCL. Polizisten und Passanten wurden von Anhängern des FC St.Gallen mit Petarden, Handlichtfackeln, Flaschen und Steinen beworfen. Die Polizei setzte daraufhin Gummischrot, Tränengas und Wasserwerfer ein. Sieben Personen wurden verletzt.
Choatentum bekämpfen
Daraufhin wurde der Gästesektor für die kommenden Auswärtsspiel für die FCSG-Fans geschlossen. Doch diese Sanktionen seien nicht ausreichend, findet das Forum «Gelb-Rot», welches es sich Ziel zum macht, das «lästige Chaotentum mit den vielen Ausschreitungen klar zu verringern und in später zu eliminieren». Damit würden auch die Einsatzzeiten der Ordnungskräfte und deren kostspieligen Auftritte pro Spielsaison gesamthaft sinken.
Am vergangenen Mittwoch wurde eine Postkarte vorgestellt, das ein Foto vom skandalösen Spiel zeigt und mit der Aufschrift «Grüsse aus Luzern» versehen ist. Das vierfarbige Bild mit seiner «frohen» Grussnote präsentiert sich mit viel bengalischer Wärme und beissender Rauchbildung in Teilen des Stadions. Das Bild zeigt eine Situation in den Zuschauerrängen, welche zwar am Spieltag mit der Bemerkung «tolerieren wir nicht» aber paar Tage danach und etwa mit dem Hinweis «so kann es nicht weitergehen» laut den Initianten eben doch geduldet wird.
Matthias Hüppi erhält auch eine Karte
Auf der Rückseite steht die Botschaft vorgedruckt: «Neu denken – fertig Chaoten». Die Postkarte soll möglichst viele Luzerner motivieren nachzudenken und zu verstehen, dass all die wiederkehrenden Ausschreitungen je Heimspieltag des Luzerner Fussball-Teams nicht sein müssten und abgestellt werden können. Das Forum Gelb-Rot hat dazu ideale, taugliche Module entworfen.
Die vielsagenden «Grüsse aus Luzern» entspringen also der Krawall-Unkultur rund um Meisterschaftsspiele vorab im Liga-Fussball. Und diese Grusskarte soll die furchtbaren Defizite und das «hilflose Rumgeeiere» im Umgang mit Chaoten nicht nur symbolisieren, sondern darauf hinweisen, dass Empfehlungen mit schlaueren Massnahmen bereits angedacht vorhanden sind.
Erste Grusskarten wurden an den FCSG-Präsi und die Bewilligungsbehörde in St.Gallen geschickt. Der Problemkreis «Chaoten» ist überparteilich zu sehen und die Politik darf sich nicht wegducken. Dem Stadtpräsidenten und den politischen Parteien in Luzern wurden je ein Dossier zugestellt. Einzelne Verantwortliche beim FC Luzern wissen seit Jahresfrist über Forum-Lösungen Bescheid.
«Sollen auch die Luzerner Steuerzahlenden wieder für eine neue Spielsaison ungefragt die «Zwangs-Sponsoren» in Millionenhöhe bleiben für die Clubs mit «Pyros-Chaoten» und den Ausschreitungen? Leider wurden die bisherigen, wenig effizienten Sicherheitsdispositive nie «ob tauglich» hinterfragt. Ein Heimspieltag bedeutet für die Bevölkerung viele Zumutungen und viele Einschränkungen dazu. Und für das lokale Gewerbe resultieren regelmässig Schäden bei Umsatz und oft an Leib und Haus», heisst es weiter in der Medienmitteilung des Forums. Eine Reaktion des FCSG blieb bislang noch aus.