Am Paula Interfestival vom 16. bis 26. August präsentiert sich die freie Szene der Stadt und Region St.Gallen und bringt nationale und internationale Impulse in die Ostschweiz. Es wird getanzt, gesungen, geweint und gelacht. Das pralle Leben eben. Und bestimmt kommt am Schluss alles anders als geplant.
(Fast) nur Premieren werden gezeigt
Das Publikum darf sich freuen: Auf eine ruinierte Liebesgeschichte. Eine inszenierte Hochzeit, bei der das Publikum zur Hochzeitsgesellschaft wird. Auf einen Theater-Abend, zu hundert Prozent improvisiert, ohne Netz und doppelten Boden; höchstwahrscheinlich todlangweilig, ganz sicher einmalig – vielleicht aber auch die erhabenste Show?
Am Montag startet der Vorverkauf und es gibt einen ersten Blick auf das Programm zu erhaschen. Bereits jetzt ist klar: Es wird Theater, Tanz, Performance und zeitgenössischer Zirkus gezeigt: Zwei Uraufführungen, Gastspiele von regionalen Darsteller und Gruppen, nationale Produktionen und Inspirationen aus der internationalen Szene.
Die Paula-Premiere gehört unter dem Label «(R)ostfrei» in erster Linie der freien Ostschweizer Szene. Alle Eingeladenen haben selbst entschieden, was sie zeigen. Einzige Bedingung: Die Produktion wurde in St.Gallen bisher noch nicht gezeigt. Doch auch hier gilt: Keine Regel ohne Ausnahme.
Paulas Sidekick Paul
Auch abseits der Bühnen versteht sich das Paula als Vernetzungs- und Brutstätte zur Förderung und Stärkung der freien Szene mit ihren Bühnenschaffenden. Darum haben die Festivalverantwortlichen, Rebecca C. Schnyder und Michael Finger, zusammen mit Mara Natterer Paula einen Sidekick namens Paul verpasst.
Genauer gesagt, das «Laboratoire Paul» mit neun eingeladenen Künstler. Nebst dem für die Öffentlichkeit bestimmten Programm ist dies der Platz für das, was im «Innen» passiert, bevor es nach aussen geht. Das leise Schaffen und Werkeln, der laute Frust und Zweifel.
Es geht ums Inspirieren, Experimentieren, Konfrontieren und Verwerfen. Gemeinsam wird trainiert und geworkshoped während den zehn Interfestivaltagen und in verschiedenen Formaten am Paula aufgetreten.
Das Ensemble vom Laboratoire Paul ist es auch, das mit La Balade die Stadt performativ spazierend einnimmt, mit dem Publikum am Paula Jam abgehen und als Paulsen den Finalabend mit einer unvorhersehbaren Show voller Himmel und Herz verzaubern werden.
Kreuzbleiche: Festivalzentrum und Paula-Herz
Das Interfestival bespielt insgesamt vier Orte: Die beiden Säle der Lokremise, die Grabenhalle und ein Zirkuszelt auf der Kreuzbleiche. Hier schlägt denn auch das Paula-Herz.
Neben Tickets und Infos am Kassenhäuschen lädt die Festivalbeiz Pauli ein zum Nachmittags-Apéro, zum Abendessen und zum Drink vor oder nach der Show. Dazu gibt’s fast täglich den Paula-bis-in-die-Puppen-Stammtisch mit dem Team Goliath und die Paula Mini Raves mit dem Ensemble vom Laboratoire Paul.
Zugänglichkeit: Paula für alle
Interfestival? Intercity? Intermezzo? Das Inter versteht das Paula-OK im Sinne eines Zwischen- und Miteinanders; Paula ist interdisziplinär, interagierend und interkulturell. Paula ist für alle– darum soll es auch möglichst allen Menschen zugänglich sein.
Diverse Massnahmen sorgen dafür: Übersetzungen in Gebärdensprache, Programminformationen in Einfacher Sprache, barrierefreier Zugang in die Paula-Lokalitäten oder ein Special Check-in für Besucher mit besonderen Bedürfnissen.
Einige Veranstaltungen finden als «Relaxed Performances» statt. Die Ticketpreise sind variabel gestaltet und Personen mit einer Aufenthaltsbewilligung N oder F und Flüchtlingsstatus S erhalten freien Zugang zu Paula.
Bald kommt das Programm
Am 5. Juni wird das Programm des ersten Paula-Interfestival bekannt gegeben. Das Programm ist auf der Website über paula-interfestival.ch ersichtlich. Mit dem hübschen Programmheft als praktischer Interfestival-Begleiter behalten die Besucher den Überblick. Zudem startet der Vorverkauf der Einzeltickets und limitierten Festivalpässe.