Mit ihrer Einsprache gegen die erste Etappe der Thursanierung Wattwil fordern die Umweltverbände eine Verbreiterung des bestehenden Thurbetts. Die IG «Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur» (IG VH Thur) sieht darin eine Rücksichtlosigkeit, da man den herben Verlust von Kulturland und Fruchtfolgeflächen, welche die Ernährungssicherheit garantieren, nicht beachte.
Zudem würden den Steuerzahlern leichtfertig Zusatzkosten in mehrfacher Millionenhöhe zugemutet.
Weniger Wasser
In ihrer Medienmitteilung lässt die IG verlauten, dass gemäss dem bisherigen Credo der Umweltverbände infolge zunehmender Hitzeperioden immer öfters mit Trockenheit und Niederschlagsarmut zu rechnen sei. «Dies bedeutet aber auch, dass die Thur weniger Wasser führen wird und sich das Flussbett infolge der geforderten Verbreiterung in eine Steinwüste verwandelt. Somit wird dieser optische Schandfleck das spärlicher fliessende Flusswasser und die Luft erwärmen, was Mückenplagen, regelmässige Notabfischungen sowie eine enorme Hitzeabstrahlung in die Athmosphäre zur Folge hat», heisst es weiter.
Ausgerechnet Umweltverbände
Für die IG VH Thur sei es daher völlig unverständlich, dass ausgerechnet die Umweltverbände mit masslosen Forderungen die Thursanierung in eine natur- und klimafeindliche Dimension zwingen wollen und dabei auch noch empfindlich die Ernährungssicherheit schwächen würden.
Nach Überzeugung der IG sei die Thursanierung im aktuell geplanten Ausmass ein übertriebenes „Verschlimmbesserungs-Projekt“ und die IG werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass das Fünfzig-Millionen-Bauprojekt zwecks Schonung von Umwelt und Finanzen auf einen nachhaltig wirksamen Hochwasserschutz reduziert werde.