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Kanton
21.04.2023
24.04.2023 09:22 Uhr

«Thursanierung Wattwil ist Verschlimmbesserungs-Projekt»

Links ist die aktuelle Situation, rechts die Forderung der Umweltverbände – für die IG ein klares «Nein».
Links ist die aktuelle Situation, rechts die Forderung der Umweltverbände – für die IG ein klares «Nein». Bild: IG Hochwasserschutz
Die Thur in Wattwil soll an gewissen Stellen saniert werden: Es steht eine Verbreiterung des bestehenden Flussbetts an. Dagegen wehrt sich die IG «Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur», da damit unter anderem die Klimaerwärmung gefördert werde.

Mit ihrer Einsprache gegen die erste Etappe der Thursanierung Wattwil fordern die Umweltver­bände eine Verbreiterung des bestehenden Thurbetts. Die IG «Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur» (IG VH Thur) sieht darin eine Rücksichtlosigkeit, da man den herben Verlust von Kulturland und Fruchtfolgeflächen, welche die Ernährungssicherheit garantieren, nicht beachte.

Zudem würden den Steuerzahlern leichtfertig Zusatzkosten in mehrfacher Millionenhöhe zugemutet.

Weniger Wasser

In ihrer Medienmitteilung lässt die IG verlauten, dass gemäss dem bisherigen Credo der Umweltverbände infolge zunehmender Hitzeperioden immer öfters mit Trockenheit und Niederschlagsarmut zu rechnen sei. «Dies bedeutet aber auch, dass die Thur weniger Wasser führen wird und sich das Flussbett infolge der geforderten Ver­breiterung in eine Steinwüste verwandelt. Somit wird dieser optische Schandfleck das spär­licher fliessende Flusswasser und die Luft erwärmen, was Mückenplagen, regelmässige Not­abfischungen sowie eine enorme Hitzeabstrahlung in die Athmosphäre zur Folge hat», heisst es weiter.

Ausgerechnet Umweltverbände

Für die IG VH Thur sei es daher völlig unverständlich, dass ausgerechnet die Umweltverbände mit masslosen Forderungen die Thursanierung in eine natur- und klimafeindliche Dimension zwingen wollen und dabei auch noch empfindlich die Ernährungssicherheit schwächen würden.

Nach Überzeugung der IG sei die Thursanierung im aktuell geplanten Ausmass ein über­triebenes „Verschlimmbesserungs-Projekt“ und die IG werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass das Fünfzig-Millionen-Bauprojekt zwecks Schonung von Umwelt und Finanzen auf einen nachhaltig wirksamen Hochwasserschutz reduziert werde.

  • Im Bild der untere Abschnitt des Projekts in der aktuellen Situation ... Bild: zVg
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  • ... und wie er nach der ersten Etappe der Sanierung laut den Umweltverbänden aussehen sollte. Bild: zVg
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Die Kernanliegen der IG

  • Ein wirksamer und nachhaltiger Hochwasserschutz im Gebiet von Ulisbach bis Schomatten (bzw. bis zur Einmündung Berglistrasse)
  • Der Erhalt des besten Kulturlandes und der vielen prächtigen Alleebäume entlang der Thur
  • Die Bekämpfung des immensen Landverbrauchs entlang der Thur
  • Der Schutz des Privateigentums der betroffenen Thur-Anstösser
  • Keine dauerhafte Verbreiterung der Thurwege von Ulisbach bis Schomatten.

Das ist die IG VH Thur

Die Interessengemeinschaft „Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur“ (IG VH Thur) setzt sich zusammen aus privaten Thur-Anstössern sowie Unterzeichnenden der Thursanierungs-Petition aus dem Jahr 2017 und Vertretern der Landwirtschaft.

pd/stgallen24
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